Kleiner Egopost.
Was für ein aufwühlender Termin heute.
War also, wie erwartet, nicht bei meiner Ärztin, sondern der Kollegin. Die obligatorischen Fragen "wie geht es Ihnen", Status Blutung und Schmerzen. Dann Ultraschall. Zum Glück keine Rest in der GM zu sehen.
Scheinbar baut sich die Schleimhaut schon wieder auf, also fragte ich, ob Follikel zu sehen sind. Tatsächlich war rechts schon ein 15mm Folli zu sehen, obwohl noch HCG da ist (Clearblue sagte heute morgen "1-2", also liegt HCG im Urin bei 10-153).
Dann meinte die Ärztin, dass sie mir empfehlen würde vorerst zu verhüten bis weitere Diagnostik gelaufen ist. Das führte bei mir zu ziemlichen Gedankenkreisen, da ich eigentlich gestern Abend mit meinem Mann genau das Gegenteil besprochen hatte. Sie erwartete wohl eine Reaktion von mir, aber ich sagte nichts.
Wieder angezogen und am Platz meinte ich, dass man durch eine humangenetische Beratung ja nachher nur die (evtl. traurigen) Tatsachen auf dem Papier stehen hat, aber die Ursache sowieso nicht beheben kann. Hat sie mir prinzipiell zugestimmt, meinte aber trotzdem, es wäre gut, es mal abklären zu lassen. Klar, spricht ja auch nichts dagegen (aber rechtfertigt für mich halt keine Pause).
Plötzlich fragte sie mich, ob ich unzufrieden sei mit meiner Behandlung in der Praxis.

(ehrliche kurze Antwort wäre natürlich JA)
Völlig überrumpelt (ich weiß ja, ich hab ein Resting Bitch-Face, aber dachte ich kann meine Emotionen hinter der Maske ganz gut verbergen

) und nicht wissend, was davon sie nachher der Kollegin sagen würde, meinte ich erstmal, ich würde mich einfach generell bei Ärzten sehr unwohl fühlen.

Dann meinte sie wieder irgendwas in der Richtung, sie hätte schon mehrfach den Eindruck gehabt, ich wäre nicht zufrieden
(was merkwürdig ist, ich war in den vergangenen Wochen nur 1x als Vertretung bei ihr). Ich weiß zwar nicht mehr im Detail wie es weiter ging (war zu aufgeregt), sagte aber, dass ich den Eindruck habe, dass man meine vorhandenen Schmierblutungen nicht beachtet. Auch, dass diese verschwinden, wenn ich die 2. ZH pflanzlich oder mit (frei verkäuflicher, niedrig dosierter) Progesteroncreme unterstütze.
Dann meinte sie, mir wäre ja von ihrem Kiwu-Kollegen (wo wir ja Anfang August das Erstgespräch hätten haben sollen, was dann aber nur ein unangenehmes 5min-Telefonat war) Utrogest verschrieben worden. Also hab ich ihr erzählt, dass ich mir das erbetteln musste und nur für die Psyche bekommen habe und er das nicht für nötig gehalten hat ("ist wissenschaftlich eh nicht erwiesen, dass es was bringt"). Auch meine Ärztin wollte es mir ja nicht verschreiben, als ich sie darum bat. Sie spricht ja immer lieber über ein potentiell schlechtes SG.
Tja, so ganz nachvollziehen konnte sie die Entscheidung ihrer beiden Kollegen dann nicht und meinte, das wäre ja eigentlich eine Standard-Behandlung mit Progesteron.
Über das nicht stattgefundene Erstgespräch sprachen wir auch und sie meinte, wir sollten da nochmal Anlauf nehmen. Ich bat aber darum, dann zur Praxis-Chefin zu kommen und nicht mehr zu dem männlichen Kollegen, den mein Mann und ich ja als sehr empathielos, unsensibel und unmotiviert erlebt haben. Sie meinte ein Wechsel sei kein Problem und das sie sicher wäre, dass die Chefin das mit dem Progesteron genauso sieht (so hätte sie das nämlich von ihr gelernt).
Tja, nun haben wir für den 26.10. ein telefonisches Erstgespräch mit der Chefin. Vorher waren nur tagsüber Termine zu bekommen und das wird mit meinem Mann nicht machbar sein. Am 26. haben wir vermutlich beide Urlaub. Blut wurde natürlich auch noch genommen.
Tja nun weiß ich nicht, ob wir doch pausieren sollen. Gestern hat es sich gut angefühlt, es nicht zu tun. Jetzt bin ich unsicher. Ich persönliche gehe ja davon aus, dass die FG im Januar und auch der ÜZ7 am Progesteronmangel gescheitert sind. Jetzt die Schwangerschaft war vielleicht einfach nur Pech. Natürlich kann die Realität vollkommen anders aussehen.
Am schönsten war es dann übrigens noch am Empfang beim Ausmachen des Termins fürs Erstgespräch. Die Dame war irgendwie unsicher und irritiert worum es denn dabei genau gehen sollte. Und warum war sie das? Weil ich im Computer immer noch als schwanger geführt werde. Irgendwann fragte sie nämlich "in welcher Woche sind sie jetzt nochmal? 14. SSW?" und dann stehst du da und ringst mit den Worten.
Tat ihr dann natürlich Leid. Nach der ersten FG wurde ich ja auch noch über 5 Monate als schwanger geführt bei denen und bei einem Anruf meinerseits dann dazu aufgefordert, doch mal zum CTG zu kommen...

es sagt eigentlich alles über die Praxis.
