Auch wenn ich etwas spät dran bin, möchte ich trotzdem noch 2-3 Sätze zu diesem Thema schreiben.
Ami hat geschrieben: ↑Montag 17. Dezember 2018, 12:33
Ich habe NIEMANDEN Sepia empfohlen! Lediglich schrieb ich, dass es bei MIR hilft.
Ja das stimmt. Aber du wirst mir zustimmen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der gezielt auf der Suche nach der Linderung von PMS Beschwerden ist und dein Posting liest, sich denken könnte "oh cool, das probier ich auch mal aus". Natürlich ist eigenverantwortliches Handeln einer jeden Person vorausgesetzt, aber andererseits dienen solche Informationen langfristig dazu, die Homöopathie in der Wirkungsweise der Schulmedizin weiter gleichzsetzen. Die meisten Leute denken weiterhin, dass - in diesem Fall - Sepia ein cooles "natürliches, sanftes" Kopfschmerzmittel ist und empfehlen DAS wiederum ihrer nächsten Freundin weiter. Das ist der Grund, warum es so viele unsägliche Foren mit z.T. höchst seltsamen pauschalen Mittelempfehlungen gibt. Oder Bücher für die homöopathische Haus- oder Reiseapotheke

. Da krieg ich die Krise. Denn leider machen sich die wenigsten die Mühe a. eine darin wirklich qualifizierte Person aufzusuchen ("och, so schwer kann das ja nicht sein, und es ist ja eh nur Placebokügelchen, und schlimmstenfalls wirkts ja nicht") oder sich zumindest b. in den Wirkungsmechanismus einzuarbeiten. Zudem ist (in Fachkreisen) bekannt, dass man sich selbst kein guter Homöopath sein kann (in meinem Fall war es "seinen Tieren").
Du schriebst, dass die Anwendung der klassischen Homöopathie , wenn falsch ausgewählt, nach hinten losgehen könnte, aber das kann dir mit Progesteron (egal ob künstlich oder natürlich) auch passieren.
Jain. Einerseits hast du recht, andererseits kann man das aber nicht wirklich miteinander vergleichen. Denn wie schon mehrfach erwähnt: Homöopathie wirkt ganz anders als Allopathie. Schulmedizin ist berechenbarer, sie dockt genau dort an, wo sie soll, und zwar im Regelfall NUR dort und auch NUR körperlich. Du nimmst ein Schmerzmittel, und es schaltet den Schmerz aus. Nicht mehr und nicht weniger (vorausgesetzt, du bist ein grundsätzlich gesunder Mensch ohne irgendwelche Erkrankungen, die mit den Inhaltsstoffen kollidieren. Aber im großen und ganzen ist der Effekt sehr vorhersehbar. Und selbst WENN Nebenwirkungen auftreten sollten, kann man diese mit dem einfachen Absetzen des Mittels relativ schnell wieder korrigieren. Simile hingegen müssen gezielt antidotiert werden (und meiner Erfahrung nach reagiert nicht jeder Organismus auf die klassischen Antidote, dann wird es bisweilen richtig doof)). Ein Simile kann bei 10 Leuten 10x anders wirken. Deshalb ist das erste repertorisierte Mittel meistens auch nicht das letzte. Sondern es wird repertorisiert, geschaut, was es auslöst, dann wird der dann aktuelle Status erneut repertorisiert usw. Es ist häufig ein längerer Prozess, der wirklich bei jedem Individuum anders abläuft. Und ich hab es in meinem privaten Umfeld oft genug erlebt, dass angefangen wurde, damit zu experimentieren, sich dann neue Baustellen auftaten und spätestens dann die Panik einsetzte. Auch ich selbst habe genügend Lehrgeld gezahlt. Deshalb ist es sinnvoll, wie Ami es tat, eine therapeutische Begleitung zu suchen. Übrigens ist es ziemlich üblich, dass drei verschiedene Therapeuten gefühlt fünf unterschiedliche Mittel repertorisieren. Das hat zum einen damit zu tun, dass jeder Therapeut seinen Patienten anders wahrnimmt, was dazu führt, dass er - je nach Methode - unterschiedliche Mittel repertorisiert. Manchmal sind sogar mehrere Mittel absolut gleich, so dass man dann nochmal genauer auf die Symptome schauen muß oder ggfs. auch auspendelt.
Phytotherapie ist übrigens genau so ein heikles Gebiet, da die Wirkstoffe der Pflanzen sehr stark variieren und bisweilen auch sehr unberechenbar wirken können, vor allem wenn innerlich angewendet, dass es auch dort zu echten Problemen kommen kann. Deshalb hätte ich dem Progestan gegenüber Yamswurzelextrakten tatsächlich den Vorrang gegeben.