Hallo zusammen, ich berichte dann auch mal, wie mein erster Zyklus bisher so läuft! Hier ist die Kurve, da könnt ihr gleich meine Beobachtungen mitverfolgen
https://app.mynfp.de/zyklus/freigabe/cZ ... Ek0szMzHIC
Ich habe die Pille knapp 4 Jahre lang genommen, dabei auch öfter mal mehrere Pillenpausen am Stück übersprungen und durchgenommen, meinem Körper generell einfach nicht so viel Gutes damit getan. Dazu hatte ich starken Libidoverlust und Stimmungsschwankungen bis hin zu schweren depressiven Phasen - wobei an der Stelle anzumerken sei, dass vor 3 Jahren klinische Depression und vor 2 Jahren eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung bei mir diagnostiziert wurden. Es gab auch öfter Verdacht auf hormonelles Ungleichgewicht, da Schilddrüsenunterfunktion bei uns in der Familie läuft, wurde aber glücklicherweise nie festgestellt.
Ich habe meine letzte Pille vor fast genau einem Monat, am 07.08. genommen. Die Abbruchblutung setzte am 10.08. ein und verlief wie gewohnt. Es kam schonmal vor, dass die Blutung erst mit der Einnahme der nächsten Pille endete, deshalb hatte ich Sorge, dass sie sich in die Länge ziehen würde, weil eben die erwarteten Hormone ausbleiben - aber das war nicht der Fall, sie endete pünktlich nach 6 Tagen
Die ersten Tage nach dem Ende der Abbruchblutung war ich komischerweise richtig müde, habe nachts 9-10 Stunden geschlafen und tagsüber auch nochmal 2-3, aber das ist glücklicherweise nach ca. einer Woche verflogen. Ansonsten habe ich einige Pickel unterm Kinn und am Hals bekommen, auch noch nach einem Monat, aber nichts dramatisches. Ich habe echt mit schlimmerem gerechnet, besonders da ich auch leichte Akne im Gesicht hatte, bevor ich mit der Pille angefangen hab - die lässt sich bis jetzt nicht blicken
Am ersten Tag nach der Blutung stellte ich dann gleich S+ fest, was mich etwas bedrückt hat - auf der Pille hatte ich nämlich durchgehend S oder S+ und ich hatte gehofft, dass sich das nach dem Absetzen wieder normalisieren würde. Es hat ein paar Tage gebraucht, aber tatsächlich ist das doch so eingetreten - so hatte ich in der ersten Hälfte des Zyklus tatsächlich zum ersten mal seit Jahren auch mal garkeinen Schleim! Und ich dachte schon, ich müsse mich meinem Schicksal hingeben, nie trockene Unterwäsche zu haben
Die Schleimbeobachtung machte mir teilweise ein wenig Probleme, da ich (besonders jetzt in der Hochlage) seeeehr wenig Schleim habe, er aber doch offensichtlich immer cremig und weißlich ist. Deshalb habe ich da auch immer gewissenhaft S eingetragen.
Nun zur Temperatur - meine anfänglichen Messungen haben mich schon verunsichert, aber ich habe hier schon von vielen gelesen, dass das gerade im 1. Zyklus PP schonmal drunter und drüber gehen kann. Also einfach immer weiter gemessen und abgewartet, und ab dem 14. ZT hat es sich ja tatsächlich eingependelt. Und siehe da - es kam sogar eine deutlich erkennbare Hochlage ab dem 23./24. ZT (die 1.hM habe ich wegen Störfaktoren ausgeklammert, aber die Werte danach sind ja trotzdem eindeutig geblieben).
Besonders interessant fand ich den Mittelschmerz am 18. und 19. ZT - ich lag wirklich abends im Bett und spüre plötzlich ein kurzes Stechen unten links im Bauch - es kam mir so vor, als hätte ich da genau den Moment des ES miterlebt
Der Schmerz hielt einige Minuten an, und am nächsten Tag spürte ich tagsüber noch ein leichtes Ziehen in der Gegend. Bin einfach fasziniert davon, zu was für Dingen so ein Körper fähig ist
Leider kann ich noch keine Besserung berichten, was die psychischen Effekte angeht. Ich war das letzte Jahr sowieso schon deutlich stabiler als davor, zwar immernoch nicht ganz da, wo ich sein will, aber mit dem Absetzen der Pille hat sich bisher keine weitere Besserung gezeigt. Ebenso ist es mit der Libido, sie ist immernoch nicht ganz da, ich hoffe einfach nur, dass das seine Zeit braucht und noch kommt...
Aber einen deutlich positiven körperlichen Effekt kann ich doch verbuchen - ich hatte lange Zeit enorme Probleme mit dem Magen, das waren Krämpfe und Übelkeit bis hin zu Erbrechen, die mehrmals im Monat (teilweise sogar mehrmals in der Woche) auftraten, scheinbar ohne Grund, und kein Arzt konnte mir sagen, woran es liegen könnte. Naja, jetzt habe ich die Antwort. Diese Probleme sind nämlich nun komplett verflogen. Etwas erleichtert, dass ich mir da die Magenspiegelung (die als nächstes zur Diagnose anstünde) sparen konnte.
Ansonsten bin ich wirklich überrascht, dass im 1. Zyklus anscheinend schon alles nach Plan läuft, damit habe ich einfach nicht gerechnet nach dem hormonellen Rollercoaster davor
Was ich wohl ändern werde ist die Messmethode, man sieht in der Kurve einige Absacker nach unten - ich glaube, da hab ich mit offenem Mund geschlafen
Deshalb werde ich im nächsten Zyklus auf einen anderen Messort umsteigen und evtl. auch ewas länger messen.
Ansonsten würde ich mich über Tipps freuen, falls euch sonst noch was an meiner Beobachtung auffällt. Ich habe alles verschlungen, was diese Seite an Wissen herzugeben hat, aber man lernt ja nie aus