Guten Morgen!
Verena - Das ist ja echt eine scheiß Situation. Ich kann voll nachvollziehen, wie es dir geht. Das, was dein Chef gemacht hat war von Anfang an unfair. Ich kann nicht verstehen, dass ein Chef so handelt. Das ist echt unmöglich.
Ich kann ein wenig nachvollziehen, wie dein Freund denkt. Ziege hats schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Ich neige leider auch manchmal dazu, im ersten Moment so zu denken. Wenn ich mich dann aber besinne und mich mal in die Situation versuche reinzuversetzen, dann verstehe ich, dass es nicht nur entweder/oder gibt, sondern auch was dazwischen, und dass es manchmal nicht so leicht ist. Männern fällt sowas generell schwerer, glaube ich.
Ich war bis vor 2,5 Jahren Führungskraft und alleine meiner Chefin habe ich es zu verdanken, dass ich sehr sehr nah am Burnout war und Hals über Kopf gekündigt habe. Diese Frau war vollkommen wahnsinnig und hat permanent massiv beschissene Aktionen gerissen. Ich habe daraus viel gelernt. Ich lasse viel weniger mit mir machen inzwischen. Auch als Arbeitnehmer habe ich Rechte und vor allem Grenzen. Ich übertrete meine Grenzen nicht mehr. Und wenn ich noch irgendwas daraus gelernt habe ist es, dass ich nicht festgekettet bin auf meinem Arbeitsstuhl. Mein Marktwert ist gut, ich kann mir jederzeit einen anderen Job suchen und werde einen finden.
Den Gedanken habe ich momentan wieder. Denn mein Job ist nicht nur furchtbar langweilig, ich hab auch eine Kollegin, mit der ich es zwischenmenschlich kaum aushalte, und die nur Mist macht, absichtlich unglaublich ineffektiv arbeitet und die demnächst zu mir in mein Büro versetzt werden soll
Ich hab keine Ahnung, wie das werden soll. Im Zweifel würd ich versuchen, intern an eine andere Stelle zu kommen. Denn mein Arbeitgeber ist ein totales Sicherheitspaket. Diese Randbedingungen gibts fast nirgends sonst. Aber zur Not würd ich wohl auch das aufgeben, sollte es zu krass werden.
Alle sagen immer, ich soll meinen Chefs mal erzählen, was diese Frau alles macht. Aber es ist leider so, wie du sagst. Derjenige, der Kollegen in die Pfanne haut ist am Ende der Dumme. Auch, wenn man Recht hatte. Ich weiß, dass ich damit kein Stück voran komme. Es würde sich gar nichts ändern, es würde nicht mal mit ihr geredet werden und ich stehe da wie der Depp vom Dienst, der seine Kollegen verpfeift.
Ich kann das Ganze jetzt erstmal aussitzen. Wenn alles gut geht, geh ich am 8.11. in Mutterschutz und danach ein Jahr in Elternzeit. Danach.. mal schauen.
Dir wünsche ich alles Gute!
Ich verstehe deine Situation. Ich drücke die Daumen, dass dein Freund sich wieder beruhigt und dich verstehen kann.