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Jetzt sieht's wirklich ein bisschen nach Eisprungblutung aus. Schön, wenn sich das Chaos dann doch noch auflöst.

Ich zerbreche mir jetzt schon seit ein paar Tagen den Kopf über meine Kurve. Habe schon ganz viel im Forum gestöbert und versucht selbst Antworten zu finden, aber die Recherche wirft eigentlich immer nur neue Fragen auf..

Da es der erste Zyklus ist, den ich beobachte, kann ich leider noch auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen. Dazu kommt noch, dass der erste Teil in eine besonders stressige Phase in der Arbeit gefallen ist, der zweite Teil dafür in die Ferienzeit, wo ich häufig spät ins Bett bin und in der Früh nicht immer um die selbe Zeit gemessen habe. Vom 27.5. bis 29.5. war ich dann im Urlaub und konnte meine Temperatur nicht messen, weil ich mir mit anderen Leuten das Zimmer geteilt habe. An einigen Tagen habe ich beim Schleim keine Beobachtungen eingetragen, weil ich kurzzeitig verwirrt war, wie ich den auszuwerten habe (Schleim in der Unterhose --> vorheriger Beitrag). Es gibt also einige Faktoren, die die Auswertung erschweren.

Nachdem ich Anfängerin bin, habe ich zunächst keine Werte geklammert, da ich das so im Forum gelesen habe - auch wenn es für mich so aussieht, als wäre die spätere Messung bei mir ein Störfaktor. Ohne Klammerung hat mir die automatische Auswertung die 1. hM am 27 ZT angezeigt. Am 34. ZT hat eine Schmierblutung eingesetzt (bräunliches Blut), die dann bis ZT 38 angehalten hat. Die Blutung war schwächer, als ich es gewohnt bin, aber nachdem ich meine Menstruation ja zu diesem Zeitpunkt erwartet habe, habe ich mir keine weiteren Gedanken gemacht. Dazu hatte ich Schmerzen im Unterleib, was ja durchaus auch gepasst hat. Die Schleimqualität hatte ich zunächst nicht eingetragen, weil das ja während der Menstruation nicht möglich ist.
Am ZT 38 hatte ich dann voller Euphorie ungeschützen GV.

Am nächsten Tag habe ich dann plötzlich angefangen zu Grübeln, ob die Blutung tatsächlich eine Regelblutung war und ob der ES wirklich schon stattgefunden hat. Die Zweifel sind mir gekommen, weil meine Kurve mir sehr unruhig erscheint und ich noch nicht einschätzen kann, inwieweit die späteren Messungen als Störfaktor zu werten sind. Ich habe also angefangen zu recherchieren und bin dabei auf die Information gestoßen, dass es auch zum Zeitpunkt des ES zu Blutungen kommen kann. Mir kam also plötzlich der Gedanke, dass der ES also genau zu der Zeit der Blutung stattgefunden haben könnte und damit der Schleim als S+ gewertet werden müsste - ich also zum Zeitpunkt des GV vielleicht sogar besonders fruchtbar war. Dafür sprechen würde die deutlich stärkere Libido und die Schmerzen im Unterleib (Mittelschmerz?).

Ich habe jetzt also das Zyklusblatt weitergeführt, um eine bessere Übersicht zu haben, und versuche jetzt alle körperlichen Anzeichen, Schleim und Temperatur genau zu beobachten, um beurteilen zu können, ob in diesem Zyklus überhaupt ein ES stattgefunden hat und wenn ja, wann.

Mittlerweile sind mir auch Zweifel gekommen, ob überhaupt ein ES stattgefunden hat, da ich bisher keine länger anhaltende Hochlage erkennen kann. Nach der (vermeintlich?) 1. hM am ZT 27 fällt die Temperatur relativ schnell wieder ab und die Blutung wäre für eine Menstruation eigentlich auch zu früh, da die Lutealphase doch zwischen 12-16 Tagen beträgt, oder?
Wenn zur Zeit der Blutung ein ES stattgefunden hätte, dann müsste die Temperatur nach der Blutung ja eigentlich erhöht sein - was sie aber auch nicht ist.

Könnte es sein, dass ich einen Zyklus ohne Eisprung hatte und es sich bei der Blutung um eine Durchbruchsblutung handelt?

Ihr seht, ich bin also mittlerweile komplett verwirrt und extrem gespannt auf jede Temperaturmessung.
Vielleicht könnt ihr ja mit eurer Erfahrung etwas Licht ins Dunkel bringen.

Ich bin übrigens seit 9 Monaten hormonfrei (davor Nuvaring). Meine bisherigen post-pill Zyklen hatten im Schnitt eine Länge von 31 Tagen (kürzester 26, längster 34).
Falls sich jemand über den ungeschützten GV im ersten Zyklus wundert: Mein Mann und ich wünschen uns Nachwuchs und wollten auch in ein paar Monaten anfangen, es zu versuchen. Wir waren uns also des Risikos bewusst und würden uns über eine (ungeplante aber nicht ungewollte) Schwangerschaft sehr freuen.

Hoffentlich war dieser Beitrag halbwegs verständlich - in meinem Kopf ist ein großes Durcheinander...

Die Kurve zu diesem Durcheinander sieht so aus:
https://www.mynfp.de/display/view/h7th8yzhd0aw/

laugruber hat geschrieben:Nachdem ich Anfängerin bin, habe ich zunächst keine Werte geklammert, da ich das so im Forum gelesen habe - auch wenn es für mich so aussieht, als wäre die spätere Messung bei mir ein Störfaktor. Ohne Klammerung hat mir die automatische Auswertung die 1. hM am 27 ZT angezeigt.

Hallo laugruber,
ja, das wird i.A. hier so empfohlen, mit einer kleinen, aber (bei Verhütung mördermäßig) wichtigen Ausnahme: Wenn nicht klar ist, ob einen Temperaturanstieg konstituierende Messwerte, welche mit Störfaktor versehen sind, durch den Störfaktor gestört sind, ist zu klammern. Eben gerade damit es nicht zu einer zufälligen Auswertung und euphorischem ungeschützten GV nach einer vermeintlichen Auswertung kommt, die gar nicht zwingend richtig gewesen sein muss. Du hättest ZT 27, 29 und 30 also genau genommen klammern müssen. Damit wäre auch keine Auswertung zustande gekommen und es gäbe keine unfruchtbare Zeit - bis jetzt nicht. Du kannst den Zyklus durchaus weiterlaufen lassen und Dich in einigen Tagen noch einmal anhand der Temperatur versichern, ob das nun eine Durchbruchs- oder Eisprungsblutung war, aber prinzipiell solltest Du Dir diese Klammerregel insbesondere im Verhütungsfall wirklich merken, auch wenn sparsames Klammern sonst meist sehr gut ist.

Danke, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Wie schon gesagt, käme eine Schwangerschaft für uns nicht ungewollt - auch wenn ich das zum Zeitpunkt des GVs nicht im Sinn hatte. Sonst wäre ich auf jeden Fall vorsichtiger mit diesem ersten Zyklus umgegangen.

Was mich interessieren würde ist, ob man zum jetztigen Zeitpunkt anhand der Werte schon abschätzen kann, um welche Art von Blutung es sich wohl handelt (Menstruation, Ovulations- oder Durchbruchsblutung) und in welche Richtung sich die Werte im jeweiligen Fall weiterentwickeln müssten.
Mir ist klar, dass Abwarten und Beobachten wahrscheinlich bald mehr Klarheit bringen wird, aber ich würde gerne dazu lernen und meinen Körper besser verstehen. Daher wüsste ich gerne, ob die Gedanken und Vermutungen, die ich angestellt habe, richtig sind oder ob ich irgendwelche Fehler gemacht habe (vom ungeschützten GV mal abgesehen).

Allein anhand deiner Temperatur kann man nur begrenzt abschätzen, um welche Art von Blutung es sich handelt. Im besten Fall lassen sich hier Vermutungen anstellen, die aber nicht zutreffen müssen, da weder du noch wir deine Niveaus in Tief- und Hochlage kennen. Tief- und Hochlagen bewegen sich normalerweise in gewissen Spannweiten, die aber von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sind. Da du bisher nur einen Zyklus mehr oder weniger ausgewertet hast, lässt sich darüber noch nicht wirklich etwas sagen. Nach einigen Zyklen wird das einfacher fallen und du wirst einschätzen können, in welcher Phase du dich befindest, wenn du morgens deinen Wert anschaust.
Für dich gibt's drei Möglichkeiten. Entweder die gemessenen Werte waren nicht gestört und es war tatsächlich ein Eisprung. Die Länge der Hochlage wird zwar meist als mehr oder weniger konstant angesehen, das bedeutet aber nicht, dass sie nicht schwanken kann. Ich hatte schon Hochlagen mit 7 Tagen und eine sogar mit 14 Tagen. Es ist also schon möglich, dass die Temperatur ansteigt und sofort wieder fällt, da die Menstruationsblutung einsetzt. Ausreißer kann es hier demnach geben, die auch nicht zwangsläufig pathologisch sein müssen. Hat Frau regelmäßig Hochlagen mit weniger als 10 Tagen sollte eine Gelbkörperschwäche beim Arzt abgeklärt werden. Normal sollten Hochlagen zwischen 10 und 18 Tagen sein. Mit 18 Tagen liegt zu 99 % eine Schwangerschaft vor.
Wenn die gemessenen Werte wirklich durch deine angegebenen Störfaktoren beeinträchtigt waren, ist es wahrscheinlich, dass du noch keinen Eisprung hattest. Ob dieser nun doch ansteht oder nicht, wird dir hier niemand sagen können.

Meiner bescheidenen Meinung nach dürfte ich es aber bei der Blutung eigentlich nicht um eine Eisprungsblutung handeln. Deine Temperatur scheint weiterhin in der Tieflage zu sein. Bei einer Eisprungsblutung müsste die Temperatur danach ansteigen bzw. oben bleiben. Trotzdem könnte der ungeschützte GV natürlich riskant gewesen sein, da (wenn kein Eisprung erfolgte) die Wahrscheinlichkeit für einen früheren Eisprung im Folgezyklus erhöht ist. Aber das nur am Rande.
Ich würde den Zyklus jetzt erstmal in derselben Kurve weiterführen. Sollten deine Werte jetzt durchgehend in der Tieflage bleiben, kannst du den Teil ab der 'normalen' Blutung für einen nächsten Zyklus abtrennen.

Ja, dass eine Schwangerschaft für euch keine Katastrophe wäre, habe ich in Deinem Beitrag gesehen, ich wollte das nur generell mal angemerkt haben.
Generell finde ich Deine Überlegungen sehr nachvollziehbar, würde jedoch einwenden, dass Du ohne weiteres Vorwissen zu Deiner persönlichen Hochlagenlänge etc. nicht unbedingt davon ausgehen kannst, dass Deine Hochlagenlänge in den klassischen Bereich von 10 - 16 Tagen fällt. Das stellst Du aber ja dann fest, wenn Du mal "richtig" auswerten kannst. Also ja, das statistische Fenster, in dem Hochlagen überlicherweise liegen, zu berücksichtigen, wenn es darum geht, zu prüfen, ob eine ehM plausibel war oder nicht, ist gut, aber bei Dir wären es mit der momentanen Auswertung auch "schon" acht Tage gewesen - und ich habe hier schon durchaus viele Kurven mit Hochlagen dieser Länge gesehen. (Hier kommen gelegentlich Frauen mit Kinderwunsch im ersten Mess-Zyklus und sagen, ihre Zyklen seien x Tage lang, aber sie seien jetzt schon an Tag x - 10 angelangt, ohne dass eine ehM passiert wäre und dass das doch nicht sein könne wegen der typischen Hochlagenlängen... Und dann stellt sich halt heraus, dass die Hochlagen im Falle eben dieser Anwenderinnen eben nicht zwei Wochen dauern, sondern zum Teil deutlich kürzer sind. Was man halt nicht unbedingt weiß, wenn man nicht schon vorher seinen Zyklus beobachtet hat. Verstehst Du, was ich meine? Mit mehr Erfahrungswissen bzgl. Deines persönlichen Zyklusgeschehens machen Erwägungen bzgl. der Hochlagenlänge Sinn, ohne weiteres Vorwissen jedoch nur bedingt.)

Sollte das eine Durchbruchsblutung gewesen sein, wird die Temperatur halt weiter in der Tieflage herumdümpeln, bis es zu einem Eisprung kommt. (Kann nach anovulatorischen Zyklen früher passieren - deswegen wird nach anovulatorischen Zyklen ja keine unfruchtbare Zeit am ZA angenommen.) Wenn es eines Ovulationsblutung war, sollte die Temperatur eigentlich schneller hochgehen. Also sehr viel zeitnaher zur Blutung... Wenn Du Deine üblichen Zykluslängen kennst, kannst Du ja schon einschätzen, wie plausibel bspw. ein Anstieg der Temperatur an ZT 6 (willkürliches Beispiel) wäre bei Dir... Hm, ja. Ansonsten einfach weiter beobachten und verhüten, würde ich sagen. Oft lässt sich im Rückblick viel mehr erkennen und man spart sich auch das ganze, oft nicht erkenntnisbringende Rumrätseln, während das "Problem" bzw. die Unklarheit akut ist.

Danke,das hat mir sehr weitergeholfen!

Ich update hier einmal, da es hier besser reinpasst als im anderen Thread. Jucken und co des Pilzes ist alles weg, SST heute negativ ausgefallen und ich denke, meine Periode ist im Anmarsch. Hab heute ein biiisschen rosa am Toilettenpapier gefunden. es hat sich wahrscheinlich einfach alles herausgezögert aufgrund der leichten Blutungen in der Monatsmitte und dem Pilz jetzt.
Ich denke, ich werde diese ersten beiden Zyklen auf Beobachtung stellen, da mir diese ja nicht viel bringen ausser Chaos ^^. Oder ist das keine gute Idee?
Liebe Grüsse

Das ist dir selbst überlassen. Die Auswertung bleibt ja die gleiche, auch wenn du auf Beobachtung umstellst. Manche Zyklen sind einfach weniger "schön" und eindeutig als andere, aber das ist kein Problem.