Re: Hibbelhühner 2020
Verfasst: Dienstag 5. Mai 2020, 09:54
Ja, Esieba, das habe ich eben auch gelesen..... ist aber auch ein WirrWarr.... ich hoffe, dein Arzt hat eine Idee.
Ich springe mal eben aus dem Juni rein.PeggyM hat geschrieben: ↑Dienstag 5. Mai 2020, 10:23 Hallo Ihr Lieben,
Sorry schon mal für den mega langen Post, sagt ruhig, wenn euch das Jammern hier zu viel wird, ok?
Nach dem Schreck des gestrigen Tages folgte erstmal eine intensive Erschöpfung.
Ich war so gegen 14 Uhr zu Hause und hab erstmal nach 7 Stunden wieder was gegessen.
Dann habe ich eigentlich nur noch rum gelegen und ein wenig mit meiner Tochter gespielt. Ich brauchte einfach Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Mir ging es auch körperlich nicht gut. Übelkeit und Kreislauf eigentlich den ganzen Tag.
Bin gestern schon um 19 Uhr ins Bett.
Das Gespräch mit dem Chef lief so ab:
Der Chef hat zu Beginn gefragt, wie ich mir denn die weitere Arbeit vorstelle.
Ich habe gesagt, dass ich das ehrlich gesagt, gar nicht so richtig weiß. Aber dass ich Ideen hätte, wie ich evtl. weiter tätig sein könnte, ohne mit Patienten Kontakt zu haben.
Die Ideen hat er alle mit großer Entrüstung abgelehnt und hat sogar gemeint, sie wären anmaßend. Ich könne nicht denken, dass ich mein volles Gehalt für eine geringere Arbeit im Moment bekäme. Das wäre ja wohl total unfair gegenüber den anderen.
Und überhaupt, wer sagt denn, ich könne nicht an Patienten arbeiten?
Ich sagte dann, dass dies nur Ideen bzw. Vorschläge seien und ich damit keineswegs irgendetwas zu meinem Vorteil erreichen wollte. Außerdem musste ich ihm das Schreiben vom Ministerium für Gesundheit des Bundesländer vorlegen, damit er mir glaubt, dass ich mir das nicht ausgedacht habe.
Er fragte dann, was ich denn heute vormittag getan habe und ich sagte ihm, dass ich vor dem Gespräch nicht im Haus war, weil ich mir über das Ergebnis eben nicht im Klaren sein konnte und daher auch, ob ich überhaupt auf die Station dürfe.
Er hat mich dann angegriffen und gemeint, dass gehe so nicht, wenn ich nicht krank geschrieben wäre, müsse ich meine Arbeitskraft anbieten. Und das bedeute, ich hätte die 4 Stunden auf der Station sein müssen. Ich habe das verneint und gesagt, dass ich das aus Sicherheitsgründen eben nicht machen wollte und meiner Meinung nach auch nicht müsste.
Das Gespräch war unfassbar ungerecht und anmaßend und es ist schade, dass ich es nicht aufgenommen habe. Aber selbst wenn, hätte ich ja auch nichts davon.
Er hat dem Schreiben dann vehement widersprochen und hat sofort die Betriebsärztliche Leiterin angerufen. Danach kam er rein und hat mir Folgendes präsentiert :
Ich müsse auf jeden Fall arbeiten und müsse nur auf den Abstand achten, dürfte keine Kopfuntersuchung durchführen, dürfte nicht mehr als 15 min mit Patienten sprechen, keinen Erstkontakt mit Pat. haben und nur mit negativ auf Corona getesteten Pat. überhaupt Kontakt haben. Und ich solle jetzt erstmal auf Station gehen und wir würden dann sehen, wie es läuft. Daraufhin hat er mich erneut zur Betriebsärztin geschickt. Die ein ganz anderes Bild gezeichnet hat.
Erstens war sie entsetzt darüber, wie er mit mir umgegangen ist.
Zweitens hat sie gesagt, sie spricht ein sofortiges individuelles Beschäftigungsverbot für mich aus.
Drittens müsse der Chef, wenn er diesen Sonderweg mit Patientenkontakt gehen wolle, ein Formular mit mir ausfüllen, wo genau festgelegt sein sollte, was ich tun darf und was nicht und erst wenn das über die Personalabteilung und das Landesamt für Verbraucherschutz gegangen und für ok befunden sei, dürfte ich wieder arbeiten. Bis dahin würden sie mir weiter das BV verlängern.
Ich bin die erste Schwangere Ärztin der Klinik während dieser Corona-Zeit, vermutlich aber nicht die letzte.
Gottseidank gibt es zumindest vom Gesetzgeber klare Angaben zum Mutterschutz muss man sagen...
Ich werde die entsprechenden Dokumente mal einscannen und verlinken.
Dieser Mutterschutz gilt nicht nur für Gesundheitsbereiche sondern auch für andere mit sozialen Kontakten und ist zwar für jedes Bundesland separat geregelt, aber scheinbar oft ähnlich.
Mein Gefühl hatte mich also nicht getäuscht, dass es ein nervenaufreibendes und ungerecht gelegenes Gespräch werden würde. Nur, dass es um einen anderen Schwerpunkt ging, als ich es erwartet hatte.
Ich bin heilfroh, dass ich jetzt im BV bin, zumindest erstmal. Mir geht's körperlich jetzt auch viel besser, wo das zumindest tlw. geklärt ist.