Ihr Lieben,
waren wir wirklich naiv? Angst vor einer Fehlgeburt hatte ich auch in der ersten Schwangerschaft. Aber ich bin unbeschwerter drangegangen. Ich wusste viel weniger, sowohl im guten als auch schlechten. Ich habe mich z.B. nie für die Dottersackgröße interessiert und jetzt explizit gebeten ihn auszumessen.
Die Angst ist jetzt da wie damals auch. Nur anders! Ich dachte solange ich nicht blute ist alles ok. Jetzt sehe ich es nach meiner MA eher so, dass ich mir denke. Wenn es blutet, dann weiß ich wenigstens was sache ist. Und dann ist evtl sogar noch was zu retten. Aber wenn einfach das Herzchen aufhört zu schlagen dann bekomme ich es nicht mit.
Die Erfahrung der FG macht mich vorsichtiger und ich bin tatsächlich mal in der Lage mich einen Tag aufs Sofa zu legen oder mich krank zu melden. (Ich gehöre zur Kategorie derer die erst mit dem Kopf unterm Arm zum Arzt rennen).
Seit dem ersten US bin ich ruhiger, die Angst ist da aber zurückgedrängter. Ich fange langsam an mich zu freuen.
Will ich auf die Fehlgeburt verzichten? Ja und Nein. Natürlich kann man auf eine Fehlgeburt verzichten.
ABER es ist nicht die erste schlimme Erfahrung in meinem Leben. Sie stellt meine Persönlichkeit und auch meine Ehe vor eine Herausforderung und ich glaube fest daran, dass beides an dieser Erfahrung wachsen wird.
Wir werden eine Schwangerschaft und Kinder IMMER anders betrachten als vor der Fehlgeburt. Und vielleicht sind wir auch dadurch reifer als manch andere.
Ich wünsche mir und Euch, dass wir irgendwann zurückblicken können und sagen "ich bin zufrieden mit mir als Person". In diesem Moment sind wir als Person geprägt von unserer Vergangenheit, von guten wie auch schlechten Ereignissen.
Und für mich kann ich sagen, dass insbesondere die schlechten Ereignisse und harte Zeiten mich zu der heutigen Person gemacht haben. Und sooo schlimm bin ich gar nicht
Ich glaube auch das wir alle nach jedem Meilenstein (Herzschlag, 1. Trimester, Lebensfähig ...) ruhiger werden.
Aber gerade auch durch unseren Austausch hier ist uns bewusst das es Leute mit mehr als einer Fehlgeburt oder auch mit späten Fehlgeburten gibt.
Aber das wir das Wissen ist doch ok.
Um wieder für mich zu sprechen: Deine Geschichte Captain ist für mich einer der wichtigsten Punkte NICHT die Heldin zu spielen und egal wie blöd ich mich fühle wirklich zu Ärzten oder ins KH zu gehen wenn ich das Gefühl habe das etwas nicht stimmt. Das kostet mich wirklich Überwindung, schon beim Gedanken daran sträubt sich in mir alles, aber es muss einach sein.
In sofern bin ich irgendwie auch dankbar das ich nicht nur "Bücherwissen" oder sonstige Theorie habe, sondern mir der Gefahren und der Notwendigkeiten (Arztgänge..) viel bewusster bin.
Nyva, auch mir geht es so wie dir, das man sich viel zu viel mit dem Thema FG beschäftigt oder beschäftigt hat. Fakt ist... wir dürfen uns nicht verrückt machen solange die Katastrophe nicht eingetreten ist. Ja das ist viel zu leicht gesagt, aber wir müssen es einfach versuchen.
Und JA es gibt viele Fälle von Fehlgeburten, aber es gibt noch viel mehr Fälle wo es dann auch gut gegangen ist.
Wir haben es in der Hand uns kaputt machen zu lassen. Und wir sollten uns nicht kaputt machen lassen, wir haben doch ein so wunderschönes Ziel vor Augen!
Und noch zum Thema Schwangerschafts-Bus.... hopp hopp wir warten