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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 07:47
von Becky1007
Jetzt möchte ich zu dem ganzen Thema hier auch etwas sagen. Ich habe in den letzten 2-3 Tagen sehr viel über die Kinderwunschklinik und über das Nachhelfen dort nachgedacht.
ShariK hat geschrieben:.tatsächlich höre ich in meinem Umfeld Aussagen wie : ach ihr geht in eine kiwu Klinik? Ja dann klappt es ja bald....
Was ein Blödsinn....Ich glaube es sowieso erst wenn ich es sehe....
Ich glaube so oder ähnlich geht es uns allen hier. Wir machen uns nicht mehr die Hoffnungen der ersten 2-3 Monate. Die meisten von uns wissen, was ihre medizinischen Probleme sind, und bei vielen ist das nicht gerade wenig. An dem Punkt, wo die meisten von uns sind, haben wir uns schon viele Gedanken gemacht, warum es nicht so leicht klappt wie bei anderen, und wie weit wir bereit wären zu gehen. Und ich denke, keine hier glaubt die Kinderwunschklinik ist das Allheilmittel.
Aber es ist etwas, das nach Monaten wieder ein bisschen Hoffnung geben kann. Und daran ist nichts verkehrt. Klar, es gibt unseriöse Institute, die falsche Hoffnungen sähen, und mit unserem Herzenswunsch Geld drucken wollen. Aber, vielleicht bin ich da ein bisschen naiv, ich glaube trotzdem, dass es den meisten darum geht, zu helfen.

Und bevor ich mich noch weiter an den Rande des Wahnsinns treibe, hole ich mir dort Hilfe. Wie auch immer diese Hilfe aussieht, weiß ich noch nicht. Nur dieses Warten auf ein Wunder, während es so vielen anderen einfach in den Schoß fällt, das macht mich mürbe und depressiv und ständig schlecht gelaunt. Ich kenne mich selber nicht mehr, und ich leide und meine Ehe leidet auch. Und ich denke, vielen hier geht es gleich.
Wenn ich hier lese, wie schwer es fällt, sich für die schwangere Freundin zu freuen, oder wie der Kiwu einen ständig selbst Zweifeln lässt, ob man denn "richtig funktioniert", oder wie Beziehungen auf die härtesten Proben gestellt werden, dann glaube ich, dass es jede hier verdient hätte, etwas zu finden, das ihr diese Zeit leichter macht.

Die einen haben jedes Monat die Kraft, alles genau zu beobachten, und zu protokollieren, die anderen macht das fertig. Manche haben einen unerschütterlichen Glauben an die Natur, oder vielleicht sogar eine höhere Instanz, die ihnen zur richtigen Zeit das große Glück gewährt. Andere fühlen sich sicherer, wenn sie medizinisch durchgecheckt werden, und schon früh bescheid wissen, welche Möglichkeiten sie haben.

Wir werden heute gemeinsam auf einen Infoabend in der Kiwu gehen. Ich erwarte mir davon, wieder eine Richtung zu sehen. Ich will wissen, wie lange die Wartezeiten für einen Termin sind, und welche Checks sie in welchen zeitlichen Abständen machen. Ich würde mich gerne dort für die psychologische Beratung anmelden, weil ich Hilfe brauche. Ich komme mit dem Kinderwunsch, und was er mit mir und meiner Ehe anrichtet, nicht mehr alleine klar. Und wenn man das mal einsieht, ist der erste Weg, sich Hilfe zu suchen. Ich weiß noch nicht, ob ich sie dort so bekomme, wie ich mir das wünsche. Ich habe z.B. für mich noch nicht entschieden, wie weit ich gehen will. Aber ich erwarte mir, dass ich dort nicht manipuliert werde. Wenn ich da das Gefühl habe, es ist ein Verkaufsgespräch, dann bin ich ganz schnell wieder eine Wolke.
Aber dann werde ich eben weiter suchen.

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 07:51
von ShrK1
Becky...das kann ich alles genauso unterschreiben :thumbup:

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 07:57
von Becky1007
ShariK hat geschrieben:Dass mit den kinderseelen ist ja auch einfach eine glaubenssache. Die Möglichkeit des einfrierens gibt es aber man muss sie ja nicht in Anspruch nehmen wenn man daran glaubt.
Ich wollte eigentlich nicht, ausgerechnet hier, mit dieser Geschichte anfangen. Aber jetzt sind wir eigentlich schon mitten drinnen in der Frage "Wo beginnt das Leben?" und "eingefrorene Kinderseelen".
Kennt ihr diese Story, die vor 2-3 Wochen viral war?
http://www.independent.co.uk/life-style ... 16671.html" target="blank

Eigentlich geht es um das Gegenteil - nämlich um Abtreibung. Aber es geht auch darum, wo das Leben beginnt, und ob eingefrorene Embryos gleichzusetzen sind mit einem Kind.
Ich glaube nicht an eingefrorene Kinderseelen. Ich glaube an Zellkulturen. Und dass das Leben nicht bei der Empfängnis beginnt.
Demnach müsste man auch sagen, dass ein schimmliger Laib Brot am Leben ist. Aber ich denke, keine von uns hätte ein Problem, den zu entsorgen?
ShariK hat geschrieben:Wollte auch nie eine künstliche Befruchtung. Dachte immer wenn es nicht klappt dann soll es auch nicht. Man denkt anders wenn man selbst in der Situation ist
Niemand fängt die Familienplanung an, mit dem Ziel, das Kind in einer Petrischale zu zeugen. Aber es gibt diese Möglichkeit, und wenn es soweit ist, muss sich jedes Paar selber entscheiden, ob das in Frage kommt, oder ob man mit "es sollte eben nicht sein" auch zu zweit glücklich wird.
Wie ich schon gesagt habe, ist es eine Möglichkeit, die einem in einer sehr dunklen Zeit wieder Hoffnung geben kann, und daran sehe ich nichts falsches.

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 08:23
von Barbamama80
"Eingefrorene Kinderseelen", das könnte eine Schlagzeile der Bildzeitung sein. Diese Radikalisierung (der Medien) macht mich wütend! Keiner weiß, welchen Leidensdruck die Frauen oft erfahren. Kaum eine entscheidet das leichtfertig. Zum Leben gehört eine erfolgreich abgeschlossene Einnistung. Erst dann entsteht Leben. Und die kann keiner steuern, auch die Medizin nicht.

Bei der natürlichen Befruchtung nisten sich übrigens auch nur ca. 40% (meine ich) der befruchteten Eizellen wirklich ein. Da landet dann die befruchtetete Eizelle mit der Mens im Klo. Und das passiert sehr oft, die Frau merkt es nur meist nicht. Da finde ich die Vorstellung einer eingefroren Eizellen, die eine Chance auf ein Geschwisterkind bedeuten kann, schöner

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 08:59
von Chichi2407
Ei_like ich sehe das auch so... Ohne Einnistung kein Leben, ohne Leben keine Seele - das, was eingefroren ist, ist zu dem Zeitpunkt, rein rational betrachtet, eben ein kleiner Zellhaufen... :)

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 10:29
von Klapperstorch84
Ich wollte eigentlich auch noch was dazu schreiben, aber ich fasse mich kurz, denn Becky hat eigentlich weitestgehend wiedergegeben was ich auch denke. Niemand entscheidet leichtfertig eine künstliche Befruchtung vornehmen zu lassen und ich bin auch überzeugt davon, dass seriöse Institute und Kliniken das Wohl und Glück der Patienten im Blick hat und nicht nur die Dollarzeichen in den Augen. Klar, die müssen auch wirtschaftlich denken und handeln, aber letztlich schaden sie sich selber, wenn sie einem nur was andrehen wollen, denn irgendwann bleiben die Patienten aus. Und da man nicht mal eben so in eine Kiwu-Klinik gehen kann, ohne dass man schon einiges hinter sich hat und körperlich durchgecheckt wird, haben Frauen oder Paare in dieser Zeit genügend Zeit, sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Und der Schritt, in eine Kiwu-Klinik zu gehen, ist ja schon ein ganz bewusster, über den man sich Gedanken macht.

Jedenfalls wollte ich noch sagen, dass ich auch nicht an eingefrorene Kinderseelen usw. glaube, ich bin wirklich kein Fan von Esoterik oder sowas. Dass man sich ethische Fragen stellt, ok, aber man darf der Natur auch nicht zuviel Macht zugestehen. Daher seh ich auch den Punkt "sich riechen können" etwas skeptisch. Ich denke, da spielen noch eine Menge anderer Faktoren eine Rolle, ob man zueinander passt, und nicht ob die Hormone den passenden Duft versprühen. Ich versuche es immer anders rum zu sehen: Wenn das alles wirklich so wäre, wäre die Erde glaube ich nicht so besiedelt wie sie es ist.
Chichi2407 hat geschrieben:Ei_like ich sehe das auch so... Ohne Einnistung kein Leben, ohne Leben keine Seele - das, was eingefroren ist, ist zu dem Zeitpunkt, rein rational betrachtet, eben ein kleiner Zellhaufen... :)
Und das bringt es auf den Punkt, finde ich! ;)

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 11:25
von Melarasa
Klapperstorch84 hat geschrieben: Ich versuche es immer anders rum zu sehen: Wenn das alles wirklich so wäre, wäre die Erde glaube ich nicht so besiedelt wie sie es ist.
Genau dieser Gedanke ging mir beim lesen des Artikels von Cyanistes auch durch den Kopf. Ich will nicht behaupten, dass es nicht stimmt - aber am Ende dreht man sich doch wieder im Kreis, weil es so viele Mensche gibt, die unter den unmöglichsten körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen Kinder bekommen, dass es irgendwie seltsam erscheint, dass wir hier sitzen und uns über die ausreichende Menge von Magnesium im Körper Gedanken machen - mal überspitzt dargestellt :shifty:

Also heißt es immer wieder "abwarten und Tee trinken" und sich geeignete Hilfe suchen!

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 16:15
von ShrK1
Hey Leute. Wollte nur kurz Bescheid sagen, dass ich sharik meinen Benutzernamen geändert habe....

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Dienstag 14. November 2017, 16:28
von ShrK1
:love: Hibblerinnen :flower:

Becky1007, 35, 11. ÜZ Bild
Chichi2407, 21, 23. ÜZ Bild
Klapperstorch84, 33, 14. ÜZ Bild
Mary28, 28, 11. ÜZ Bild
Melarasa, 31, 13. ÜZ Bild
Schlumpfine82, ?, 19. ÜZ Bild
ShrK1, 31, 12. ÜZ Bild
Sylvi40, 41, 16. ÜZ Bild

:love: Positiv getestet Bild

Ei_like, 37, Hibbelstart Jan 2015, Neustart nach FG Mai 2017,
vET Juli 2018 Bild


PausenraumBild

Babsi1902, 28, testet AVA-Armband Bild
Elly8510, 31, ?. ÜZ Bild
weidenkätzchen, 29, 16. ÜZ Bild
ZaRa44, 34, 8. ÜZ Bild

Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Verfasst: Mittwoch 15. November 2017, 08:51
von Becky1007
Danke für die Liste, ShrK...wie sollen wir dich denn jetzt ansprechen? Shari? ShrK?

Nur noch 2 Gedanken zu unserer Diskussion gestern:
Klapperstorch: du sprichst vielen hier aus der Seele. Ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass es so schwierig sein soll. Die Menschheit wäre schon längst ausgestorben.
Chichi: genau so sehe ich es auch - kleiner Zellhaufen. Ich glaube sogar, dass auch bei einer natürlichen Befruchtung relativ lange nur ein kleiner Zellhaufen vorliegt.

Und dann wollte ich noch von unserem Besuch in der Kiwu erzählen.
Wir waren da gestern bei einem Infoabend, und es hat uns gut gefallen. Die Leiter sind ein Ehepaar, das sehr sympathisch und verständnisvoll rüberkam, und auch mein Mann hat sich wohl gefühlt, und fand die Erklärungen gut.
Wir haben dann gleich einen Termin für ein Erstgespräch gemacht, das wird Mitte Dezember sein. Sie hätten auch frühere Termine gehabt, aber wir haben beide die nächsten Wochen noch etwas Stress, so passte uns das später besser.
Wir haben gestern und auch schon vorgestern noch lange geredet, und ich habe mir meine Gedanken gemacht. Auch wenn es definitiv nicht ok war, mir so wichtige Dinge aus der letzten Beziehung zu verschweigen, kann ich es verstehen, und bin ein kleines bisschen selber schuld. Ich reagiere nicht immer gut und richtig, wenn die Rede auf diese Ex kommt, und es ist irgendwo nachvollziehbar, dass mein Mann Angst vor meiner Reaktion hatte, und mir diese Details ersparen wollte. Ich bin auch froh, dass es vor dem Erstgespräch in der Kiwu rauskam. Ich glaube, hier von einem Fall gelesen zu haben, wo diese Details (ein Schuss - ein Treffer) erst in der Kiwu, vor Außenstehenden auf den Tisch kamen (Ambassel, glaube ich?), und ich bin froh, dass mir das erspart blieb.
Keiner erzählt dem Partner gerne Details aus der letzten wichtigen Beziehung, und unsere Männer können/konnten hier vielleicht einfach nicht unterscheiden, was wichtig ist, und was unnötig verletzend.
Wir sind jetzt jedenfalls wieder auf dem Weg zueinander, und ich habe die Hoffnung, dass uns die Kiwu mal in der Abklärung hilft, was bei uns nicht passt. Im Idealfall erfahre ich dort nur, dass ich zu ungeduldig bin. Und sonst können wir immer noch überlegen, wie es nächstes Jahr weitergeht.