Nikitajule, auch von mir erst einmal alles Gute nachträglich.
Ok, den Standpunkt deines Mannes kann ich verstehen. Genauso wie deinen. Es könnte auch so immer etwas passieren. Ach, verzwickelt das Ganze. Zumal man ja auch nicht weiß, wann es tatsächlich schnaggelt. Es kann sofort passieren, oder in einem halben Jahr, oder gar Jahr. Das weiß man im Voraus immer nicht. Das halte ich mir auch immer vor Augen. Ich warte für meinen Geschmack auch schon zu lange und kann es eigentlich überhaupt nicht mehr abwarten.
Heute hab ich meinen FA Termin und was passiert? Ich finde meinen dämlichen Impfpass nicht mehr wieder.
Und heute bekomme ich auch keinen neuen mehr ausgestellt. Ich weiß, dass ich 2010 alles hab auffrischen lassen. Ich bin da recht gewissenhaft. Aber die FA sieht das ja nicht. Muss ich das nachreichen halt. Heute sollte ja das wichtige Gespräch stattfinden.
Also familientechnisch wissen Schwiegerellis/Schwägerin/Schwager und meine Mutti über die Pläne Bescheid. Meine beste Freundin ist auch eingeweiht. Also sie wissen, dass wir es bald drauf ankommen lassen werden. Grade zu meiner Mutti habe ich ein sehr gutes Verhältnis und sie weiß soweit über alles Bescheid. Zu meinem Vater habe ich momentan keinen direkten Kontakt. Das ist aber schon immer so gewesen. Und der Rest erfährt es, wenn es tatsächlich so weit ist.
Hallo Nadine und herzlich willkommen.
Deine Geschichte kann ich nur zu gut nachempfinden. Das ist "gemein". Man selbst wartet auf den wirklich richtigen Moment, auch weil man einfach irgendwo abgesichert sein möchte und alle rennen vor einem quasi in die Zielgerade.
Mein Freund und ich sind auch die Nachzügler in der Runde. Er bald 29 und ich 27. Nicht verheiratet, geschweige denn verlobt. Keine Kinder. Dafür aber mittlerweile voll im Beruf tätig und das auch eeeendlich unbefristet. Neue Wohnung, frisch saniert und renoviert mit Kinderzimmer, auch wenns erstmal nur eins ist. Aber Stadtwohnungen sind teuer.
Schon mal optimale Bedingungen.
Meine kleine Schwester mit 24 Jahren, bald 25, hat keine abgeschlossene Ausbildung, nichts. Ihr erstes Kind bekam sie mit 19. Goldener Treffer wie man so schön sagt. Ihr zweites Kind kam letztes Jahr auf die Welt. Geheiratet wurde dann auch letztes Jahr, allerdings der Vater des zweiten Kindes. Ist also ein anderer. Er ist ein Netter...berufstätig, aber für sein Alter (25) doch noch recht viel Kind. Nun ja, muss ja jeder selbst wissen. Ich liebe meine Neffen wirklich sehr, aber die Bedingungen sind, in meinen Augen, nicht optimal.
Die Schwester meines Freundes (25) hat auch letztes Jahr ihr erstes Kind bekommen. Abgeschlossene Ausbildung hat sie und hat sich dann mit 400-Euro Jobs über Wasser gehalten. Ihr Freund (25), voll berufstätig, wurde in die Papa-Rolle "gedrängt". Wobei ich seine Einstellung vor einiger Zeit nicht verstehen konnte. Wollte keine Kinder, aber wollte auch nicht zur Verhütung beitragen. Ich als Frau hät gesagt, gut, kriegste halt keinen Spaß. Aber naja. Sie wollte wohl sowieso bis zum 25. Lebensjahr ihr erstes Kind haben und tadaaaaaa. Schwanger.
Und ich stand da...und wurde von mal zu mal auch wütender. Weil ich einfach nicht nachvollziehen kann, wie das einfach so geht (das klingt jetzt alles sehr gemein, auch weil der Neid da mitspielt
). Beide Männer sind keine Großverdiener...und dann ne 3, 4-köpfige Familie zu unterhalten...wow. Ich mach mir schon Gedanken darum, recht schnell wieder arbeiten zu gehen, weil ich denke, dass es bei uns nicht reichen könnte. Dabei wird mein Freund bald Schichtleiter und bringt relativ gutes Geld mit nach Hause später. Das könnte man für eine gewissen Zeit auch erstmal allein tragen. Auch weil mein Freund, und auch ich, es eigentlich gern hätten, wenn ich die ersten 2-3 Jahre zu Hause bleibe und mich auf die Erziehung konzentriere. Ich möchte mein Kind nicht schon mit einem Jahr in die Krippe in fremde Hände geben.
Und wenn ich wieder ganz doll traurig bin, baut mein Freund mich aber immer wieder auf und sagt: Wir machen alles richtig so. Wir schaffen uns die "perfekte" Grundlage, um unsere eigene kleine Familie zu gründen. Wir können unseren Kindern später mal was schönes bieten.
Und da gebe ich ihm vollkommen recht mit.
Du siehst, es hat alles seine dunklen, aber auch seine glänzenden Seiten. Ich glaube, wir alle hier machen das richtige. Unsere Geduld wird bestimmt mehr als gefordert. Aber es wird sich für uns lohnen.