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Rosmarin hat geschrieben: Die biologische Uhr ist keine Erfindung der Gesellschaft; sie ist Realität und wenn ich 39-jährige Frauen in festen Beziehungen sagen höre, sie haben noch gar nicht drüber nachgedacht, ob sie "irgendwann mal" Kinder wollen, dann zeigt das, dass manche schon recht naiv an die Sache heran gehen...und wenn ich auf diese Tatsache, dass man eben nur bis 40-45 fruchtbar ist, hinweise, baue ich keinen Druck auf, sondern weise nur auf Fakten hin. Den Druck würde sich diejenige dann selbst aufbauen.

Ein Fakt ist, dass Frauen ab einem bestimmten Alter keine biologischen Kinder mehr bekommen können. Zu denken, dass es nicht wertend ist, wenn man diesen Fakt dann mit der Metapher einer tickenden Uhr und einer Falle umschreibt, finde ich wiederum naiv. Druck ist nichts, was man sich allein selbst aufbaut, da spielt die Gesellschaft eine sehr große Rolle, eben auch mit solchen wertenden Umschreibungen.
Wenn Frauen mit 39 nicht wirklich über Kinder nachgedacht haben, dann war das Thema für sie wohl einfach noch nicht so wichtig, und das ist auch ok so. Möglicherweise werden sie ohne Kinder weiterhin glücklich sein, möglicherweise werden sie es später bereuen - was mich an der öffentlichen Diskussion generell und auch ein wenig an deinen Beiträgen nervt (vielleicht meinst du es gar nicht so, klingt aber zum Teil danach), ist, dass suggeriert wird, diejenigen Frauen, die es später bereuen, wären gegenüber denjenigen, die es nicht bereuen und einfach ok finden, in der klaren Überzahl.

Ich kann Flocki da verstehen, dass mit dem Bereuen ist für mich auch der falsche Ansatz, eine Entscheidung, vor allem eine so wichtige, zu treffen. Das Argument zielt ja darauf, dass man etwas tun sollte, weil man Angst hat, man könnte es später bereuen. Der Grund, Kinder zu bekommen, sollte doch aber nicht sein, dass ich vor etwas Angst habe. Viel schöner ist es doch, wenn positive Gefühle wie z. B. Freude bei dem Gedanken, sich um einen kleinen Menschen zu kümmern, den Auschlag geben. Und wenn ich diese positiven Gefühle habe, brauche ich auch keine Panikmache von wegen biologischer Uhr, dann kommt der Kinderwunsch von alleine. Und ob der kommt oder nicht und wann ist eben ganz unterschiedlich und das lässt sich auch nicht erzwingen.

Da ich schon ein paar Mal in den letzten Tagen dran gedacht habe, hier auch ein Buchtipp von mir (habs nicht gelesen, aber poste es trotzdem, weil es vom Titel her wunderbar passt):

https://www.amazon.de/Die-Uhr-die-nicht ... 3716027200" target="blank

Caroca hat geschrieben:
Nun habe ich mittlerweile unseren Zwerg im Bauch und mittlerweile kommen recht häufig Gedanken wie "Werden wir das alles schaffen? Bist du sicher, dass das eine gute Idee war? Dein Leben wird nie wieder so sein wir vorher. Einfach mal spontan zu zweit in den Urlaub fahren - nicht mehr drin. Stattdessen jahrelange Verantwortung und so weiter und sofort"

Also auch wenn man sich vorher noch so sicher war, diese Gedanken holen mich auch ein. Ich bin mir sicher das gehört dazu. Mein Mann schaut jeden Tag mit Stolz meinen Bauch an und ich weiß doch, dass ihm auch meine Gedanken durch den Kopf gehen.

Caroca, ich finde es schön, das zu lesen, weil das Bild von werdenden Eltern eines Wunschkindes diese Gedanken auch häufig ausblendet. Man hat ja schließlich, was man wollte, eine Schwangerschaft, also kann man sich nicht beschweren. So ungefähr. Dass auch ein paar Zweifel noch bleiben, nachdem die Entscheidung für ein Kind schon getroffen wurde, halte ich dabei aber auch für sehr normal und entspricht wohl auch eher meiner Persönlichkeit - ich kann mir gut vorstellen, dass ich in deiner Situation ähnlich denken würde. Ich wünsche dir schon mal alles Liebe für den restlichen Verlauf deiner Schwangerschaft!

Danke liebe Ohne

Ich denke auch, dass diese Zweifel normal sind, aber trotzdem ist man erstmal etwas überrascht, wenn solche Gedanken kommen, obwohl man doch vorher so sehr ein Kind wollte. Ich kenne tatsächlich auch viele, bei denen ist es zum ersten mal schon so, wenn sie den positiven Test in den Händen halten. Auf einmal wird es eben konkret und die Vorstellung wie es ist ein Kind zu haben, die ja tatsächlich zu 99% die nicht so schönen Seiten ausblendet, wird Realität. Ich traue mich da auch kaum das anderen gegenüber zu äußern, weil ich immer denke sie halten mich für verrückt. Deswegen reden wir viel in unserer Partnerschaft darüber und wenn wir beide Abends auf der Couch hocken und fühlen wie sich mein Bauch bewegt sind wir wieder bis über beide Ohren verliebt in dieses kleine Wunder.

Kinderwunsch und Familienplanung ist einfach so was unglaublich individuelles. Meine Mutter meinte zum Beispiel letztens, dass ihrer Meinung nach die Kinderplanung mit 30 abgeschlossen sein sollte. In den meisten Fällen doch eine völlig utopische Vorstellung. Meine Tante ist mit 36 zum ersten und einzigen Mal Mutter geworden, weil sie sich hat einreden lassen, dass ein Kind zu einem erfüllten Leben einfach dazugehört. Vom Vater lebt sie getrennt und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie, wenn sie ihr Leben noch einmal Leben könnte, es anders machen würde. In meinem Bekanntenkreis habe ich viele, für die sind Kinder das allergrößte und für viele meiner engsten Freunde, die Anfang 30 sind, ist dieses Thema noch so weit weg.

Jede Form von Zukunftsplanung hat einfach ihre Daseinsberechtigung und es ist völlig legitim, Dinge nach hinten zu schieben, zu reflektieren und neu zu justieren. Wir müssen einfach versuchen uns von dem, was die Gesellschaft und unser Umfeld von uns erwartet, frei zu machen. Gerade als Mutter kann man eigentlich sowieso nur alles falsch machen. Sich zuviel/-wenig um das Kind kümmern, gleich wieder arbeiten, zu Hause bleiben,... Ein bisschen graut es mir auch davor, nach der Geburt erstmal "nur noch" Mama zu sein, aber ich denke da werden sich schon Optionen auftun. Wir werden uns auch mit den neuen Gegebenheiten bei den Themen Urlaub/Hobbies/freie Abende arrangieren müssen. Aber andere haben das auch geschafft. Auf jeden Fall denke ich auch, dass der Ansatz aus Angst vor der Zukunft Kinder zu bekommen nicht der richtige ist, sondern da schon die Vorfreude auf das Leben mit Kindern im Vordergrund stehen sollte.

Das hast du sehr schön geschrieben liebe Caroca

Caroca hat geschrieben:
Jede Form von Zukunftsplanung hat einfach ihre Daseinsberechtigung und es ist völlig legitim, Dinge nach hinten zu schieben, zu reflektieren und neu zu justieren.

Das können wir uns glaube ich gar nicht oft genug selbst und gegenseitig sagen. Danke.

Und diese Gedanken kommen auch jungen Eltern und ich behaupte mal fast jedem Elternpaar, war das die richtige Entscheidung? Nach harten Nächten weil das Kind schon wieder krank ist, oder den nächsten Schub macht oder grad in der Troztphase steckt.
Zumindest kam dieser Gedanke mir/uns schon und unsere Tochter ist 1,5 Jahre

Ich finde es gut und richtig sich vollends darüber klar zu werden ob man wirklich Eltern werden möchte, denn diese Entscheidung ist so weitreichend und in manchen Situationen härter als jeder andere Job dass man es klar mit JA beantworten sollte und auf keinen Fall seinem Partner zu liebe, denn das wird mit das erste sein was man sich vorwirft wenn die 5 Nacht in Folge nicht wirklich geschlafen wurde.
Wenn man diese Frage dann für sich geklärt hat wird man wenn das Kind da ist ganz schnell raus finden was für ein Typ Mama man ist, ich gehe 30 Stunden die Woche arbeiten und mein Mann ebenfalls 36 Stunden, unsere Tochter geht von 07.30 Uhr bis 13.00 Uhr in die Kita und wir ALLE sind damit glücklich! Ist die Mama glücklich und ausgeglichen ist es das Kind in den meisten Fällen auch!

Ich finde es auch vollkommen in Ordnung ein Leben ohne Kinder zu gestalten, in der heutigen Zeit sind die Alternativen ja doch mehr als vorhanden

Egal welchen Weg man geht, wichtig ist dass man sich als Paar einig ist und jeder auch zu seinem persönlichen Recht kommt

Es ist so wunderschön und inspirierend die Aussagen und Meinungen in diesem Thread zu lesen.

Danke an euch alle!

Seit 2 1/2 Wochen bin ich Mama von meiner Kleinen...und was soll ich sagen?
Es ist das absolut Beste, was ich je in meinem Leben "gemacht" habe
Und das trotz aller Bedenken und Probleme die ich hatte in Bezug auf Kinderkriegen und Mamisein

Mädels, ich kann nur sagen:
Die Entscheidung abzugeben war genau das Richtige!!

Ich wünsche euch allen viel Zuversicht, Zufriedenheit und Mut

Ich habe hier immer nur still mitgelesen, aber jetzt möchte ich doch schreiben, dass mich das sehr für dich freut, flocki! Herzlichen Glückwunsch und eine wunderbare Zeit mit eurer Kleinen!

flocki_79 hat geschrieben:Seit 2 1/2 Wochen bin ich Mama von meiner Kleinen...und was soll ich sagen?
Es ist das absolut Beste, was ich je in meinem Leben "gemacht" habe
Und das trotz aller Bedenken und Probleme die ich hatte in Bezug auf Kinderkriegen und Mamisein

Mädels, ich kann nur sagen:
Die Entscheidung abzugeben war genau das Richtige!!

Ich wünsche euch allen viel Zuversicht, Zufriedenheit und Mut

Das freut mich sehr für dich flocki, alles Gute!