Hallo Ihr Lieben,
vielen herzlichen Dank für eure Worte.
Ja, wir haben jetzt schon viel geredet und letztlich war die Aussage von ihm es sei ja kein endgültiges Nein, aber so wie er sich im Moment fühlt, könne es nicht weiter gehen. Ich war dann auch mal sehr ehrlich und habe ihm gesagt, dass ich definitiv den Kinderwunsch habe und wir eine Lösung finden müssen. Und weil ich ja auch gemein sein kann, habe ich ihm dann noch mitgeteilt, dass er sich auch mal mehr engagieren kann auf allen Ebenen. Hat er sogar verstanden. Ja, was soll ich sagen: der Anfang ist wohl gemacht. Nun muss ich abwarten, ob auch Taten folgen und wir uns weiterhin aussprechen. Ich schätze auch, dass ich mehr für meine Bedürfnisse einstehen muss. Ich habe auch noch Einiges zum Bearbeiten. Immer kommen alle anderen zuerst bei mir. Ich habe mir da viel Gedanken darüber gemacht in den letzten Tagen. Das ist ein Thema, dass ich bei mir bearbeiten muss. Irgendwie war das schon immer so. Ich erinnere mich an die frühesten Situationen ab der 1. Klasse. Ich habe das angezogen was meiner Mutter gefallen hat. Ich habe das gemacht, was meine Freunde machen wollten, obwohl ich es nicht mochte. Ich habe mich um meine Mutter gekümmert als mein Vater gestorben ist. Ich bin das einzige "Mädchen" in der Familien (mein Bruder ist 9 Jahre älter als ich) und ich war diejenige, die immer nach Hause gefahren ist. Diejenige von der immer erwartet wird, dass sie an Weihnachten nach Hause kommt, usw. usw.
Meinen Mann habe ich immer unterstützt bei seinen Auslandsaufenthalten, während seiner Promotion, dann als er sich danach beruflich neu orientieren wollte, weil er unglücklich war. Immer habe ich ihm den Rücken frei gehalten und gewartet. Gewartet, dass er nach Deutschland kommt, gewartet, dass die Promotion fertig ist... Wenn dann erst das alles vorbei ist, dann, ja dann reisen wir, dann haben wir Zeit für uns, dann wird er endlich anfangen bei den Dingen, die im Haus erledigt werden müssen, mitzuhelfen. Eigentlich der Klassiker. Versteht mich nicht falsch, ich will sagen, dass dazu immer zwei gehören. Und ich hätte einfach viel eher einstehen müssen für meine Bedürfnisse. Ich schreibe das hier auch damit vielleicht die ein oder andere nicht in die gleiche "Falle tappt". Denn ich hätte nie gedacht, dass mir sowas mal passieren würde. Ich habe mich schon auch in den letzten Jahren verwirklichen können in bestimmten Bereichen, so ist es nicht. Aber irgendwie hat halt immer "etwas" gefehlt und ich selbst habe mir vor 10 Jahren auch noch eingeredet (das sehe ich jetzt in der Nachschau so), dass ich nicht unbedingt ein Kind brauche. Aber das war einfach falsch. Ich habe mich selbst angelogen und ich wusste es auch. Ich hätte das viel früher sagen sollen und müssen. Naja, später ist man immer schlauer. Und da ich trotzdem immer versuche irgendwie positiv zu sein, sehe ich es so, dass ich nun daraus lernen kann. Welche Schlüsse ich letztlich ziehe, ist für mich noch offen. Ich liebe meinen Mann, ob das unsere Beziehung schafft, wird sich zeigen. Ich gehe aber keinen Schritt mehr wieder zurück und so wie es
Princess auch geschrieben hat, könnte es ja auch sein: bei den Männern kommt es erst meist, wenn das Kind dann da ist. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass er ein super Vater wäre. Und genau DA liegt für ihn das "Problem": er hätte das Kind "zu sehr lieb" und könnte es nicht ertragen, wenn das Kind in dieser (für ihn schrecklichen Zukunft in dieser Welt) leben müsste und dann leiden würde. Ja, es ist vielleicht echt verquer - ich verstehe schon wie er da denkt und wir sind da einfach nicht der gleichen Meinung. Er ist verdammt nochmal viel zu verkopft und geiselt sich fast schon selber, weil er sich ohnmächtig fühlt nichts tun zu können damit die Welt besser wird. Er versteht aber noch nicht, dass er es mit seiner Art zu denken auch nicht besser macht, sondern nur sich selbst quält. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass dies so nicht gewollt ist und der Sinn am Leben nicht ist sich zu quälen. Aber da sind wir dann bei den ganz großen philosophischen Fragen.
Und jetz war es auch gut, dass der Postbote mich aus meinem Schreibfluss heraus gebracht hat.
Wie es jetzt weitergeht? Tja, wir werden weiter reden. Ich werde brutalst ehrlich zu ihm sein müssen, auch, wenn er sich unter Druck gesetzt fühlt - ich kann nicht immer auf alle anderen Rücksicht nehme, auch, wenn das jetzt egoistisch klingt - er war es in gewisserweise ja auch die letzten Jahre. Ich werde für meine Wünsche/Bedürfnisse einstehen und dann schauen, ob unser Weg gemeinsam weiter gehen kann. Wie ich ihn kenne arbeiten die Gedanken auch bei ihm.
Ich würde gern auf der Liste bleiben um mich auch selbst an "mein Ziel" zu erinnern. Ich lese weiterhin mit und hibbel bei euch mit. Und ich werde auch, so wie
WorkingMum, meinen Mann nicht auf den ES aufmerksam machen. Wir werden nun jetzt wohl eher "im Wechsel verhütend und nicht verhütend herzeln" und dann schauen wir was passiert. Aber, liebe
WorkingMum, wenn dein Mann das Gleiche gesagt hat mit dem Druck und ihr darüber gar nicht mehr redet, wie wäre es denn dann bei deinem Mann, wenn du nun schwanger bist? Er nimmt das ja "in Kauf", wenn ihr nicht verhütet? Also so dachte ich es bei meinem Mann auch immer: Wenn er es in Kauf nimmt, dann wird er schon wollen... Ok, war falsch gedacht, aber was denkst du wie ist das bei deinem Mann?
Februarmama dir gute Besserung.
Leonie bin voll gespannt was du schreibst - heute Test, oder? *hibbel*
Fledermaus guten Neustart und es ist ja schön, dass alle Werte ok sind bei dir. Ist sicher beruhigend zu wissen, oder?
Princess ist auch neu gestartet. Ich drücke die Daumen für diesen Zyklus.
Was die liebe
Claudia macht, würde mich weiterhin auch interessieren. Wenn du das liest, melde dich doch gerne, wenn du magst.
Mich treibt mein Zyklus eher grad um. Aber vielleicht ist dies jetzt wirklich der Stress. So einen späten ES hatte ich noch nie und ich glaube es kommt vielleicht auch keiner mehr. Alles etwas seltsam und untypisch. Bin gespannt wie es weiter geht und bin mir auch unsicher, ob ich ZT 17 und ZT 18 die Werte klammern sollte. Diese Art Störfaktor hatte ich so noch nicht. Werde es beobachten...
Ich wünsche euch schon mal ein schönes Wochenende. ich habe heute frei und morgen Homeoffice. Gestern war ich bis fast 20 Uhr in der Arbeit auf einem Arbeitskreis - hätte ich mir sparen können, aber gut. Netzwerksarbeit und so. Oder: wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ´ich einen Arbeitskreis.
Nochmal lieben Dank für eure Worte.