Meinungen und Kommentare anderer zur STM

[_Mirjam_]

Meiner Meinung nach bekommt man gerade als junge Frau auch zuviel Angst wegen der Anwendungsfehler gemacht. Bei Kondomen kriegt man oft gesagt, dass man sooo schnell etwas falsch machen kann und wenn man googelt, liest man auch an die 1000 Beiträge von Frauen, die durch ein geplatztes Kondom schwanger geworden sind. Aber bei der Pille legt da niemand so sehr den Finger in die Wunde und spricht von falsch eingenommenen Präparaten, Wechselwirkungen mit mehr Medikamenten als nur Antibiotika usw. Bei NFP bekommt eine unbelesene Frau direkt das Gefühl, als wäre die Methode super anfällig dafür, ungewollt schwanger zu werden. Wenn ich Sätze lese wie "Als ich angefangen habe, natürlich zu verhüten, war ich nach 2 Monaten schwanger" kriege ich den Vollausraster!

[Amelie_Poulain]

Ja es fehlt ganz klar an der richtigen Aufklärung und vor allem bei jungen Frauen. Es ist ja auch vollkommen legitim, wenn man sich nfp in jungen Jahren nicht zutraut und dann eine andere Verhütungsart nimmt. Aber das man wenigsten weiss was es ist und wie es so grob funktioniert und weiss das es auch so sicher ist wie die Pille!
Ich bin auch nur durch Zufall auf die nfp Methode aufmerksam geworden und dachte dann neben Kondom (mit dem wir vorher eben schon verhütet haben) ist das ein super Kompination...
Und gerade Schulen sollten da ihrem Bildungsauftrag mal besser nachkommen und ALLE Möglichkeiten aufzeigen... ach und viele Ärzte natürlich auch

Ich hab in der Schule z.B. auch nur von der Knaus Ogino Methode gehört und gleich gesagt bekommen, dass die eh unsicher ist...

[Libby]

In diversen Foren im Netz liest man dann ja meistens nur von Negativerfahrungen, dass z. B. das Kondom geplatzt ist und man Angst vor Schwangerschaft hat usw. Dann kommen darauf noch Kommentare wie "mit der Pille passiert das nicht" etc. pp.
Kein Wunder, dass junge Mädchen und Frauen da verunsichert sind. Die wenigsten würden wohl irgendwo einen Beitrag eröffnen, in dem einfach irgendwas Positives steht, das sie mitteilen wollen.
Und es fehlt m. M. n. eben oft der eigene Antrieb, sich auch über Alternativen zu informieren und Dinge zu hinterfragen. Wenn alle es so machen, kann es ja nicht so schlecht sein.
Und klar fehlt es an entsprechender Aufklärung. Es ist doch auch nicht ungewöhnlich, dass junge Mädchen oft erstmal noch eine unregelmäßigere Mens haben. Aber da wird ganz schnell die Pille zur Regulierung verschrieben, bevor der Körper überhaupt die Möglichkeit bekommt, sich da reinzufinden.

[Tiffy1503]

Hey! Ich hatte gerade mit meiner ma über das Thema gesprochen. War neugierig was sie wohl dazu sagt. Dann meinte sie doch glatt zu mir: Ja auf diese Weise bist du entstanden. Ich musste erst mal schlucken und hab dann nach gebohrt wie den beiden das wohl passiert wäre. .. Die stm wäre ja schließlich sehr sicher und tataaaaa sie war damals erkältet und hatte dadurch verfälschte Werte. Dann noch fehlende schleimauswertung und ich war in der Mache ?
Allerdings war sie sehr interessiert an meiner Kurve und hat sich alles sehr genau nachgefragt. Im Endeffekt meinte sie trotzdem das sie sich freuen würde wenn ich schwanger wäre aber gut... So ist meine Mama halt ?
Meinem freund ist das alles ganz egal Hauptsache es ist sicher. Er vertraut mir da. Er freut sich schon auf die grüne Phase. .. Dann kann das Gummi endlich weg. Aber bis ich zur grünen Phase komme dauerts wohl noch ?

[_Mirjam_]

Ich denke auch, viele Frauen trauen sich das selbst nicht zu. Mit der Pille kann man die Verantwortung an den Arzt abgeben. Man wirft sie ein, die Verhütung steht und fertig. Bei NFP obliegt es einem selbst, wie sicher die Verhütung ist. In den letzten Tagen haben wir hier ja auch im Forum gesehen, dass die Verhütung auch schief laufen kann, wenn man sich nicht richtig informiert oder an die Regeln hält. Damit kann Frau nicht mehr sagen, die Pille hat versagt, sondern muss sich selbst eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben (der im Falle der Verhütung halt etwas gravierender sein kann, als wenn ich z.B. im Straßenverkehr aus Versehen im Wohngebiet gegen die Einbahnstraße gefahren bin).
Es wäre schön, wenn die Frauenärzte da auch etwas mehr bestärken würden. Bislang habe ich aber selbst noch keinen getroffen, auf den das zutrifft. Vielleicht liegt das aber auch an meiner Haltung gegenüber NFP bei Ärzten. Ich habe meinen Frauenarzt in den letzten Jahren oft gewechselt, weil ich einfach nicht zufrieden war. Und jedes Mal kommt zuerst die Frage, wie ich verhüten würde. Darauf antworte ich sofort, dass ich symptothermal verhüte, da ich die Pille nicht vertrage und damit sehr gut klarkomme und nie mehr etwas Anderes möchte. Da merkt der Arzt vermutlich direkt, dass ich mich nicht so leicht umstimmen lassen. Aber leider gehen sehr wenige Menschen, nicht nur Frauen, nicht so selbstbewusst zum Arzt.

[Shea]

Ich finde den unvorsichtigen Umgang mit der Pille schon grob fahrlässig von den Ärzten!
Man bekommt die Pille immer verschrieben. Keine Voruntersuchung, nichts.
Manchmal gehen junge Frauen zum Arzt und wollen die Pille, weil sie schöne Haut macht. Da hörts dann definitiv auf!
Dass die Pille schlimme Nebenwirkungen bis hin zum Schlaganfall etc haben kann, das wird nicht erwähnt!
Es heißt nur ganz kleinlaut von den meisten Ärzten: "Ja, die PIlle kann das Thromboserisiko erhöhen."
Wer kann damit schon wirklich was Anfangen...gut "KANN das Risiko erhöhen". Wer geht dabei schon davon aus, dass es sogar schon schlimme Todesfällt durch die Pille hab und viele Frauen die durch einen Schlaganfall wegen der Pille schwer behindert sind heute.
Das ist einfach furchtbar.

IUch weiß noch genau, wie das bei mir damals war. Ich ging mit meiner Mum als 15 Jähriges Mädchen zur Ärztin (ja, die zu der ich immernoch gehe, die Pillenbefürworterin schlechthin) und hab mir damals die PIlle geholt. Das Einzige was als Warnung kam war eben der Satz oben. Ein junges Mädchen denkt sich da "alles klar. Kann Risiko erhöhen. Kommt selten vor. Wird mir nicht passieren, bin ja auch nicht vorbelastet"
Meine Mum hat ihr Leben lang die PIlle genommen und nahm sogar bis vor Kurzem noch komische "Zyklushormone" um ihren Zyklus während der Wechseljahre stabil zu halten. Also pumpt sie sich schon ihr Leben lang Hormone rein.

Vor Kurzem kamen wir dann mal auf das Thema Depressionen zu sprechen und sie gab zu, dass sie öfter mal welche hat.
Auf die Idee, dass die Depressionen mitunter auch von den Hormonpräparaten kommen können ist sie nie gekommen.

Ich hab aus dem Grund ja mit der PIlle aufgehört.

Die Meisten gehen dann aber lieber zum Psychologen und lassen sich noch mehr Medis geben. Verrückte Welt

[Shea]

Ich habe meinen Frauenarzt in den letzten Jahren oft gewechselt, weil ich einfach nicht zufrieden war. Und jedes Mal kommt zuerst die Frage, wie ich verhüten würde. Darauf antworte ich sofort, dass ich symptothermal verhüte, da ich die Pille nicht vertrage und damit sehr gut klarkomme und nie mehr etwas Anderes möchte. Da merkt der Arzt vermutlich direkt, dass ich mich nicht so leicht umstimmen lassen. Aber leider gehen sehr wenige Menschen, nicht nur Frauen, nicht so selbstbewusst zum Arzt.

Ich mach mir die Mühe gar nicht. Ich bin so wie so eher jemand, der nicht so gerne zur Gyn geht
Meine derzeitige Gyn ist zwar bekennende Pillenärztin aber sie untersucht klasse. Ich fühl mich recht wohl bei ihr und darum hab ich mir gesagt, ich bleibe bei ihr, auch wenn sie von meiner Verhütung nicht viel hällt.
Aber das ist ja immerhin meine Sache und da würd ich mir auch niemals reinreden lassen.

Aber ich bin so wie so ein Mensch, der immer sein eigenes Ding durchzieht. Ich schluck auch nicht immer die Medis vom Allgemeinarzt wenn ich da was verschrieben bekomme. Da gibts nämlich auch Experten die zB: mit Antibiotikum um sich werfen als seien es Bonbons.

[Libby]

Ich schluck auch nicht immer die Medis vom Allgemeinarzt wenn ich da was verschrieben bekomme. Da gibts nämlich auch Experten die zB: mit Antibiotikum um sich werfen als seien es Bonbons.

Vor allem die, die Antibiotika auch schon bei Virusinfektionen verschreiben.

[Tiffy1503]

Hi,

ich glaub, das alle zur Pille greifen ist halt die Bequemlichkeit. Ich wurde damals von meinem FA sehr gut aufgeklärt was es an Nebenwirkungen gibt/gab. Wobei meine Mutter da das Paradebeispiel ist, sie hat die Pille nicht vertragen und musste erbrechen ohne Ende. Die Temperaturmethode alleine war dann damals ihr Verhütung wodurch ich allerdings entstanden bin.
Allerdings ist es als junge Frau das (erstmal) einfachste zur Verhütung. Man weiß das man die Pille regelmäßig neben sollte und das es Wechselwirkung mit Antibiotika und Schmerzmittel etc. geben kann. Und Nebenwirkungen in Form von "kann zu Depressionen führen" legt man ja beiseite und meint sowas kriege ich nicht.

Wenn man sich dann aber entscheiden sollte ob man sich erst mal ins Thema STM einlesen soll und dann als junge Frau auch noch ihren Schleim beobachten und anfassen soll und sich dann ja trotz allem um Verhütung kümmern muss (Kondom in der fruchtbaren Zeit) ist es schon "lästiger" als sich die Pille einzuschmeißen.

Und wenn man dann jahrelang die Pille nimmt kennt man seinen hormonfreien Zustand ja gar nicht. Erst wenn man dann die Pille absetzt weiß man was man dem Körper angetan hat.

Wenn ich Mutter einer Tochter wäre, würde ich meiner Tochter allerdings auch nicht die STM alleine machen lassen. Man weiß ja nie was in den Köpfen der Mädels umhergeht. Gut, die Pille können die Mädels auch absichtlich vergessen... ist finde das ist eine sehr schwierige Geschichte wenn es um die Verhütung bei jungen Frauen geht. Ich selbst hatte mit Anfang 20 einen riesen großen Kinderwunsch und auch tatsächlich die Einnahme der Pille etwas schlampig gemacht. Ich bin froh das ich nicht schwanger geworden bin... aber das die STM nicht häufig bzw. nicht wie andere Verhütungsmittel vorgestellt wird liegt denk ich an der eventuellen Naivität der jungen Frauen/Mädchen. Die Mädels heutzutage bekommen ja schon mit 12/13 die Pille verschrieben. Da braucht man denen nicht mit der STM kommen.

Bei "reiferen" Frauen find ich das eine super Geschichte! Bin total begeistert von dieser Methode, aber da diese immer noch mit der reinen Temperaturauswertung verglichen wird (und die ja nunmal nicht sicher war) hat sie daher natürlich auch noch für unwissende eine faden Beigeschmack.

[_Mirjam_]

Ist finde das ist eine sehr schwierige Geschichte wenn es um die Verhütung bei jungen Frauen geht. Ich selbst hatte mit Anfang 20 einen riesen großen Kinderwunsch und auch tatsächlich die Einnahme der Pille etwas schlampig gemacht. Ich bin froh das ich nicht schwanger geworden bin...

Ich muss sagen, meine Mutter ist zwar eine Kritikerin gegenüber der STM, allerdings ist sie mindestens genauso kritisch, wenn es um die Pille geht. Sie hat sie nie eingenommen, weil sie es nicht für notwendig erachtet hat. Als Teenie fand ich das spießig und ging alleine zum Frauenarzt, um mir die Pille geben zu lassen. Meine Mutter hat hingegen schon immer 'nur' mit Kondomen verhütet und auch nie Probleme damit gehabt. Jetzt mit Mitte 20 bin ich ihrer Meinung. Warum bekommen es Ärzte hin, jungen Frauen einzutrichtern, dass sie die Pille nehmen sollen und das sicher ist, aber ein Kondom zu verwenden, stellt ein sagenumwogendes Problem dar? Als ich aufgeklärt wurde, habe ich von meiner Mutter beigebracht bekommen, dass eine Frau zwar nicht jederzeit schwanger werden, aber man das nie wirklich sicher abschätzen kann, und demzufolge bei Sex immer immer immer ein Kondom zu benutzen ist. Abgesehen davon wollte sie natürlich auch nicht, dass sich ihre Kinder irgendwas einfangen. Das verstehe ich bei dem Pillen-Hype nämlich auch nicht. Klar, eine Pille schützt vor Schwangerschaft. Aber weiß ich als Mutter, mit welchem Deppen meine Tochter ins Bett steigt und 'nur' mit Pille verhütet? Das finde ich unvorsichtig.
Für sehr junge Mädchen halte ich die STM auch erstmal für ziemlich komplex. In dem Alter ist man noch sehr mit seinem eigenem Körper, deren Veränderungen und Teenie-Krisen beschäftigt. Wenn man gerade eine Zeit durch macht, in der der Körper manchmal irgendwie zum 'Feind' werden kann, glaube ich, kann man Mädchen für sowas schwer begeistern. Demzufolge werde ich meinen Kindern, wenn ich welche habe (und zwar Jungen und Mädchen!), wie meine Mutter beibringen, dass man ein Kondom benutzen soll.

Ich glaube, ein weiteres Problem an dieser Methode ist aber auch, dass viele Eltern ihre Kinder in der Hinsicht auch nicht mehr richtig aufklären (oder selbst nicht genug Ahnung haben). Wir leben ja mittlerweile in einer Generation, in der auch die Mutter meist schon jahrelang die Pille nimmt. Demnach wird sie nur in seltenen Fällen ihrem Kind zu anderen Verhütungsmethoden raten.