myNFP

Nachdem bei mir mittlerweile doch schon mehrere Personen mitbekommen haben, dass ich die pille nicht mehr nehme, kann ich hier mal meine neuen Erfahrungen mit euch teilen.
Meine mam intressiert sich überhaupt nicht für die Funktionsweise von nfp und denkt immer noch, es wäre eine Art Glücksspiel -.-
Überraschender weise hatte ich aber vor kurzem ein Gespräch mit meinem dad darüber xD die Einzelheiten hab ich ihm zwar nicht erklärt, aber zumindest einen groben Überblick. Er hatte eig keinen Zweifel daran, dass das funktioniert, eher Bedenken wegen der Sicherheit von Kondomen in der fruchtbaren Phase. Die Wahrscheinlichkeit, dass das kondom ausgerechnet dann reißt, wenns auch für die PD schon zu spät wäre und man dann auch noch gleich einen Volltreffer landet, scheint mir aber wesentlich geringer, als dass die pille unwissentlich (wegen übergeben/Durchfall o.ä.) gar nicht wirkt. Nachdem ich ihm das auch so ähnlich erklärt hab, war er dann doch einigermaßend überzeugt

meine Cousine hat damals kurz nach mir die Pille abgesetzt. Ich hab ihr immer wieder angeboten ihr nfp zu zeigen, aber sie war nie so wirklich begeistert. Letztendlich hat sie dann nur noch mit CI verhütet, mit der Begründung, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ja eh nur bei 30% liegt -.-
Hat dann aber jeden Monat ein paar Schwangerschaftstests verballert, weil die mens natürlich nicht immer nach 30 Tagen kam. Mittlerweile ist sie (jetzt zwar sehr glücklich) ungewollt schwanger von einem kerl den sie erst seit kurzem kennt. Seit dem ich wieder Single bin, darf ich mir jetzt auch noch ständig anhören, dass es bei mir sicher auch nicht mehr lange dauert. Ich hätte es bei ihr ja gesehen.
Manchmal würde ich ihr am liebsten sagen, dass nicht jeder unfähig ist zu verhüten, nur weil man die pille nicht nimmt >:(

naja. Und dann gibts da noch meine beste Freundin, die anfangs gar nicht begeistert war.
diesen Freitag machen wir nen schönen, nostalgischen mädelsabend, bei dem ich ihr nfp genauer erklären soll, weil sie nach dem aktuellen Pillen blister auch damit anfangen will

Also allgemein sehr unterschiedliche Reaktionen :

Also ich muss erst mal berichten, dass meine Frauenärtzin von all dem nichts wissen wollte.
Sie ist absolute Pillenbefürworterin. Irgendwann kam ich dann zu ihr und hab ihr einfach gesagt, dass ich die Pille abgesetzt habe. Ihre "Begeisterung" war fast spürbar.
Was die "Beratung" in Verhütungsfragen angeht ist sie jedenfalls für mich aus dem Rennen.

Ansonsten hab ich mal mit einem guten Freund über die Sache geredet. Es ging dann auch um seine Freundin, die mit der Pille nicht mehr verhüten wollte. Da kamen wir dann auch auf NFP und das haben wir dann einfach mal so durchgeredet. Er war da überraschend offen und kannte sich selbst sogar recht gut aus. Als Mann hat er wirklich meinen Respekt dafür. Bisher kannt ich keinen anderen Mann, bis auf meinen, der sich damit freiwillig beschäftigt.
Mit meiner Mutter hab ich darüber auch mal kurz gesprochen. Von ihr kam da nicht viel. Sie vertraut mir damit doch sehr. Zum Glück war sie in solchen Dingen immer schon sehr offen.
Zuletzt hab ich noch mit meiner Schwester darüber gesprochen. Was sie so wirklich davon hällt, hat sie nicht gesagt.

Aber bei meiner Familie kam irgendwann auch ein "ja, nun mit 26 bist du ja nun auch in einem Alter, da wäre es nicht so schlimm, wenns dann doch passiert" mit.
Das zeigt mir dann leider, dass immernoch kein 100% Vertrauen in die Methode gelegt wird. Schade dafür

Vielleicht hilft es ja manchmal, darauf hinzuweisen, dass es Frauen ohne den geringsten Kinderwunsch gibt, die seit vielen Jahren (und teilweise auch Jahrzehnten) erfolgreich und unfallfrei mit der STM verhüten.

Libby, dieses Argument bringe ich auch öfters. Und ich muss sagen, es ist erschreckend, wie oft ich danach die Aussage gehört hab, dass diese Frauen wahrscheinlich eh unfruchtbar seien o.O
find ich schon immer ein bisschen krass.
und es nervt mich dann immer, dass die Leute so engstirnig sind und eher Unfruchtbarkeit in Betracht ziehen, als die Möglichkeit, dass man tatsächlich natürlich verhüten kann -.-

Was für ein Argument denn gerade bei nfp sieht man ja, dass Eisprünge vorhanden sind

Scheiß Unwissenheit und Beratungsresistenz.

Am schönsten finde ich es, wenn Frauen, die über Jahre mit nfp verhütet haben danach direkt in ihrem ersten oder zweiten Kinderwunschzyklus schwanger geworden sind.
Das sind immer sehr gute Argumente . Und dass ich es selbst schon relativ lange mache und damit immer -oft taggenau- weiß, wann meine Mens kommt, egal, ob der Zyklus nun 28 oder 42 Tage lang wird.

Trotzdem höre ich dann immer: "ICH wäre da viel zu unzuverlässig" oder "MIR wäre das zu unsicher"...
oder "Ich weiß schon, dass Hormone unnatürlich/nicht gesund sind/die Libido einschränken..." etc.
Aber was dran ändern wollen...? Never!

Das ist aber eben echt oft glaub unwissen und daher setzt man da wenig/kein Vertrauen in die Sache... je mehr man sich damit beschäftigt und die Methode versteht, desto mehr Vertrauen gewinnt die Methode dadurch...

Amelie_Poulain hat geschrieben:Das ist aber eben echt oft glaub unwissen und daher setzt man da wenig/kein Vertrauen in die Sache... je mehr man sich damit beschäftigt und die Methode versteht, desto mehr Vertrauen gewinnt die Methode dadurch...

Dazu müsste man aber erstmal die Bereitschaft zeigen.... (mir gings ja auch so, dass eine Freundin/Bekannte davon erzählt hat und ich dann zwar noch etwas skeptisch aber sehr interessiert nachgefragt habe, mich dann übers Internet und Youtube informiert und mir "N&S" gekauft habe... naja jetzt bin ich hier... )

Was ich lustig fand: Eine Freundin, die mich, als ich ihr zum ersten Mal erzählt habe, dass ich mit nfp verhüten will, noch so: angeschaut hatte und gemeint hat das würde sie an meiner Stelle lieber NICHT machen, fragte dann ein paar Wochen später kleinlaut und ganz interessiert, wie das denn jetzt eigentlich mit der "Temperaturmethode" genau funktioniert...^^
(leider hat sie nicht lange durchgehalten, vielleicht wars einfach nichts für sie... Trotzdem: das Interesse war da und allein das ist schon super )

Ich will zu dem Thema und generell überhaupt nicht "missionieren", aber wenn das Gespräch aufs Thema kommt (meist "Pille"), dann sag ich meistens schon meinen Teil dazu. Ich finde, man muss einfach wissen, dass es auch nebenwirkungsfreie SICHERE Alternativen gibt. Daran scheitert es ja in der Regel bereits .

Amelie_Poulain hat geschrieben:Das ist aber eben echt oft glaub unwissen und daher setzt man da wenig/kein Vertrauen in die Sache... je mehr man sich damit beschäftigt und die Methode versteht, desto mehr Vertrauen gewinnt die Methode dadurch...

Das ist absolutes Unwissen und liegt m.M.n. vor allem daran dass Ärzte oft völlig dagegen sind, selbst total uninformiert und "dem Arzt muss man ja vertrauen"- Und dazu kommt noch dass uns allen eingetrichtert wurde dass man nur mit der Pille sicher verhütet. Ich hatte als Teenie so ein Buch, da stand auf jeder 2. Seite das man sicher NUR mit der Pille verhütet, plus Kondom.
Kondom allein stand wie NFP usw bei den "Unsicheren Methoden".