Seite 3 von 8

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 18:31
von Tikai
HM, ich weiß es ehrlich gesagt nicht, wie ich reagiert hätte. Seine letzte Freundin war erst 14 und derzeit hat er keine.
Natürlich kann man es nicht seiner Freundin vorschreiben, aber man kann auf ein sicheres Verhütungsmittel bestehen. Wenn ich als Frau einfordere, daß der Mann ein Kondom benutzt (für mich eben wg. Krankheiten), kann der Mann dann nicht auch sagen, er möchte auch ein sicheres Verhütungsmittel von Seiten der Frau? (ob das dann nfp oder Pille oder ka was ist, lasse ich erstmal dahingestellt)

Ich sage nochmal, es mag sein, daß viele nun auch sagen, Kondom reicht doch dann... für mein GEFÜHL, sicher vor einer SS zu schützen, reicht es in der Pubertät nicht!
Wenn ich davon ausgehe, daß eine SS eine Katastrophe (egal ob Teenie oder aus irgendwelchen Gründen auch später) wäre, würde ICH niemals nur ein Kondom empfehlen....

Insgesamt denke ich auch, daß nfp unter Teenies sicher wenig verbreitet ist... in der Schule wird NFP gar nicht erwähnt, die meisten FA sehen das auch immernoch eher skeptisch...

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:03
von SunnyFrani
An der Stelle (ich wollte eh nochmal nachfragen): warum käme denn ein Kupfer-IUP gar nicht in Frage? Geht es da um das bekannte ethische Bedenken?

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:08
von -V-
Ich habe fast mein ganzes Studium über hormonfrei verhütet und es ist nie etwas schief gegangen. Schwanger bin ich immer noch nicht und es sind momentan auch keine Kinder geplant. Wenn man die PIs vergleicht, liegen viele hormonfreie Methode im selben Sicherheitsbereich wie die Pille. Es mag sein, dass sich manche aus "emotionalen" Gründen mit Pille sicherer fühlen, aber rational begründbar ist das nicht.

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:12
von Tikai
Nein, dabei geht es um meine Erfahrungen mit der Spirale. Ich hatte die Mirena, nach 2 Schwangerschaften. Das Einlegen war extrem schmerzhaft - dann ist sie gewandert und ich hatte sie im Bauchraum sitzen, sie musste endoskopisch entfernt werden. Natürlich ist vor allem das Wandern der Spirale sicher ein Einzelfall, trotzdem würde ich sie nicht guten Gewissens weiterempfehlen.

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:18
von Tikai
V: das glaube ich dir und bestimmt hat es viel mit meinem Gefühl zu tun. Mein FA hat damals im Prinzip nur gefragt: Pille oder Spirale? (den ich nun auch wechseln werde und mir die nächste anschaue ehe meine Tochter das erste Mal dorthin geht) Bis vor einem Jahr war mir selber nfp kein Begriff, ich ging irgendwie immer davon aus Pille+Kondom. Ende - klar weiss man, daß es mehr gibt, aber ich hatte nie spürbare Nebenwirkungen von der Pille und hab mich damit auch nicht mehr weiter auseinander gesetzt.
Vor einem Jahr hab ich mit nfp auf Grund von KIWU begonnen, nicht, um zu verhüten.
Somit fühl ich mich damit ja selber noch nicht sicher -

Deswegen wollte ich ja einfach mal andere Meinungen lesen.

Wie gesagt, Thermometer für meine Tochter und Buch für uns beide ist bestellt. Ich denke, zur Zeit ist sie noch relativ weit weg davon, eine Verhütung zu benötigen, aber da bietet sich das zum kennenlernen eben an, und da sie noch nicht so den Überblick hat, wann die nächste MEns kommt, gibt ihr das vielleicht etwas mehr Aufschluss übr ihren Körper :)

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:39
von martina1992
Klar sind Kondome sehr sicher. Da ist aber auch wieder die Anwendungssicherheit bei Jugendlichen. Die aufgeworfene Frage war ja hier auch, ob nfp für Jugendliche geeignet ist, und nicht ob nur ein Kondom ausreicht.
Es gibt ja auch andere Möglichkeiten für die fruchtbare Zeit: Kondom+CI oder Kondom+Dia oder eben Petting/ andere Praktiken, also wenn man damit selber ein sichereres Gefühl hat.
Wie ich es verstanden habe, geht es dir ja eher um die fruchtbare Zeit, die dir Sorgen bereiten würde und nicht unbedingt die Sicherheit von nfp in der unfruchtbaren Zeit. Ich meine, da spricht der Pearl-Index für sich. :D
Und mir fiel die Entscheidung zwischen "sicher aber Nebenwirkungen" oder "genauso sicher ohne Nebenwirkungen" sehr leicht. Das kann man vielleicht nicht nachvollziehen, wenn man nie merkliche Probleme mit der Pille hatte.
Genauso wie du die Spirale nicht guten Gewissens empfehlen könntest, könnte ich das nicht bei der Pille. :lol:

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:51
von KleinBoms
Tikai hat geschrieben:HM, ich weiß es ehrlich gesagt nicht, wie ich reagiert hätte. Seine letzte Freundin war erst 14 und derzeit hat er keine.
Natürlich kann man es nicht seiner Freundin vorschreiben, aber man kann auf ein sicheres Verhütungsmittel bestehen. Wenn ich als Frau einfordere, daß der Mann ein Kondom benutzt (für mich eben wg. Krankheiten), kann der Mann dann nicht auch sagen, er möchte auch ein sicheres Verhütungsmittel von Seiten der Frau? (ob das dann nfp oder Pille oder ka was ist, lasse ich erstmal dahingestellt)
Das Kondom IST ja eine sichere Verhütungsmethode ;) Und eben nicht nur in Bezug auf SS sondern auch wegen potenzieller Krankheiten. Selbst wenn das Mädel nfp macht, würde sie in der fruchtbaren Zeit ja vermutlich auf Kondome zurück greifen. Von daher wird er sicherlich nicht einfordern können, dass sie die Pille nimmt. Natürlich kann man es probieren und sie darauf ansprechen und vielleicht ist sie begeistert aber vielleicht hat sie sich auch bewusst dagegen entschieden und dann wird sie sie nicht nehmen, was ja auch völlig in Ordnung ist. Eine Lösung dafür könnte sicherlich sein, deinem Sohn näher zu bringen, dass der richtige Sitz des Kondoms essentiell wichtig ist und dass er die wirklich passende Größe nicht unbedingt in der Drogerie findet. Das größte Problem mit Kondomen, egal in welchem Alter man sie benutzt, ist ja, dass Unfälle aufgrund der falschen Passung passieren und sie daher verrutschen oder reißen. Wenn er darauf achtet, nur Kondome zu benutzen, die speziell ihm wirklich passen, erledigt sich die vermeintliche Unsicherheit sicherlich von selbst. Das würde dann auch bedeuten, dass er für die Verhütung zuständig ist und dafür sorgen muss, dass die richtigen Kondome vorrätig sind und er sie dabei hat. Wenn man das eigene Kind als verantwortungsvoll einschätzt, ist das doch vielleicht eine gute Lösung oder? Zumindest wäre man dann nicht darauf angewiesen, dass das Mädel, das man vielleicht kaum kennt, jeden Tag zuverlässig die Pille schluckt ;) Denn solange sie das nicht zu 100% tut, nützt die Pille ja sowieso gar nichts.

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 19:55
von Tikai
Mein SOhn redet mit mir da so gerne drüber wie man ...mh Fußpilz hat :lol: wenn ich nun noch anfange mit Kondomgröße und miss mal nach....das muss dann vielleicht doch mal mein Mann oder sein Vater übernehmen :) Wobei ich denen dann bestimmt auch noch erklären muss, wie das mit dem Messen funktioniert :lol:

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Dienstag 23. Juni 2015, 22:00
von martina1992
Tikai hat geschrieben:Mein SOhn redet mit mir da so gerne drüber wie man ...mh Fußpilz hat :lol: wenn ich nun noch anfange mit Kondomgröße und miss mal nach....das muss dann vielleicht doch mal mein Mann oder sein Vater übernehmen :) Wobei ich denen dann bestimmt auch noch erklären muss, wie das mit dem Messen funktioniert :lol:
:lol:

Du (bzw. dein Mann) kannst ihm ja sagen, dass es z.B. auf mysize.de sichere Kondome gibt, dann kann er das ja selbst rausfinden wie das mit dem Messen etc. funktioniert bzw. wie man Kondome sicher anwendet. Das Internet ist ja voll mit Tips. :D

Re: mal kritisch gefragt - für Jugendliche?

Verfasst: Mittwoch 24. Juni 2015, 07:20
von D_
Ich glaub auch, das sollte besser der Vater übernehmen :D

Ein Aspekt ist bei Einnahme der Pille mit Beginn der Pubertät (denn die Pubertät ist mit Beginn der Mens ja noch nicht abgeschlossen) auch nicht zu vergessen: Die Pille greift hormonell massiv in diese körperliche Entwicklung ein. Man lese hier im Forum nur die Threads von Frauen, die die Pille genommen haben, seit sie 14 waren, sie 10, 15 oder 20 Jahre später absetzen, um schwanger zu werden, und die dann die Pubertät körperlich quasi erst abschließen: Dass es manchmal länger als 1 Jahr dauert, bis der Körper zu einem natürlichen Menstruationszyklus findet. Last but not least dass leider kein geringer Teil dieser Frauen nach all den Jahrzehnten Pille oft nicht so schnell schwanger werden, wie sie es sich wünschen. Das passiert nicht allen, keine Frage, aber es ist ein Risiko in Zusammenhang mit der Pille, über das in der Medizin selten gesprochen wird.