myNFP

Ich persönlich habe niemandem außer meinem Partner anvertraut, dass ich mittels NFP verhüte. Ich kann mir nämlich schon denken, welch blöde Kommentare ich dann bekommen würde....
Alles und jeder schwört auf die Pille und da ist man ganz schön einsam mit seiner :"ICH VERSTEHE UND VERTRAUE MEINEM KÖRPER - METHODE".
Andererseits ist es mir auch recht egal, was andere davon halten. Hauptsache man selber ist glücklich damit.

kyuubi hat geschrieben:Ach du meine Güte.... Da frage ich mich ja auch wo die im Bio-Unterricht in der 8. Klasse waren, da lernt man doch zumindest diese grundlegenden Dinge. Zumal, wenn man das Sperma tatsächlich einfach so mit Urin wegspülen könnte, auch die ganzen Dinge wie Pille, Kondom, etc überflüssig wären; das sagt einem doch eigentlich schon der gesunde Menschenverstand oder nicht?
Ich bin grad tatsächlich etwas schockiert von der mangelnden Intelligenz einiger Leute

ich erinnere mich an einen biolehrer der sich weigerte dieses thema mit uns zu besprechen - stattdessen gabs die ganze zeit insekten

Ich hab bisher auch (außer meinem freund) noch keinem erzählt, dass ich die pille abgesetzt hab. Nachdem ich selber vorher noch niemals was von nfp gehört hab, wird es in meinem Freundeskreis wohl nicht anders aussehen. Und ich hab ehrlich gesagt keine lust mich ständig zu rechtfertigen, warum ich wie verhüte.
Mit meiner besten Freundin würde ich mich schon mal gerne darüber unterhalten, allerdings hat sie eine Ausbildung als Arzthelferin beim Frauenarzt gemacht. Und i.wann (bestimmt schon 2 Jahre her) hat sie mir mal erklärt, man könnte -ungeschützt natürlich- jeden Tag im Zyklus schwanger werden, es sei nur an manchen Tagen weniger wahrscheinlich als an anderen. Da frage ich mich schon was die in der schule eigentlich lernen o.O und ihre Reaktion auf meine neue verhutungsmethode kann ich mir schon vorstellen -.-

Ich finde es schade, dass man über das Thema maximal noch mit der besten Freundin sprechen kann und dabei noch ein schlechtes Gewissen hat, oder sich irgendwie komisch dabei fühlt. Dabei will man einfach seine Freude und Erfahrungen teilen. Das ist eben das Blöde, dass sich fast keiner über das Thema sprechen traut. Dadurch wird es auch nicht bekannter, zumindest nicht im positiven Sinne. Ein Teufelskreis...
Man hört ja nur, dass x oder y das gemacht hat und damit schwanger geworden ist und wenn man genauer nachbohrt war es oft "irgendwas mit rechnen" oder mit Mondphasen.

Freunde versuchen einen zu warnen und wollen einem "helfen" und irgendwas empfehlen, Minipille, Spirale und Co.
Als hätte ich davon noch nie was gehört. Und viele Frauenärzte sind da nicht besser

Aber es gibt ja auch positive Meinungen.
Meine Mutter beneidet mich sogar ein bisschen darum, wie gut ich meinen Körper kennen lerne und meinte sie bereut ein bisschen dass sie es nie gemacht hat. Und mein Freund steht auch total hinter mir und der Methode. Und meine Begeisterung dafür, meine gute Laune und Liiibido findet er auch einen netten Nebeneffekt

Also wenn ich da an meine "alten" Schulfreundinnen denk:
eine hat vor einem Jahr die hormonelle Verhütung abgesetzt. Wir sind irgendwie zufällig im Gespräch darauf gekommen. Dezidiert über Verhütung und Sex hatten wir irgendwie nie so recht gesprochen. Macht nichts - auch wenn sie keine STM macht (hatte das mal probiert, hat's nicht "durchgehalten") - das Schöne ist, wir sind uns darüber einig, dass so einiges seither besser läuft und es hat der Freundschaft auch sehr gut getan.
Einer anderen hatte ich das mit der STM mal im Gespräch fallen lassen, daraufhin erzählte sie mir, sie hätte das Temp-Messen mal als Teenie ausprobiert und fand es faszinierend, dass man tatsächlich die beiden Phasen ausmachen kann. Prinzipiell also dem auch nicht abgeneigt. Späte erwähnte sie bzgl. KiWu, sie hoffe so sehr, dass sich postpill alles bald einpendelt. Sag ich zu ihr: greif wieder zu Deinem Thermi und Du kannst beobachten und weißt eher, wo Du stehst. Sah sie mich mit ernstem Nicken an... werte ich auch mal positiv. Über die o.g Freundin hab ich nun gehört, sie habe mittlerweile die Pille abgesetzt. Ob sie misst? k.A. Ich würde ja liiiebend gerne mit ihr Kurven diskutieren... Vielleicht sollte ich mal offensiv fragen.

Der nächsten, seit 11 Jahren fest liiert, hatte ich erst vor 2-3 Wochen davon erzählt. Sie machte nur erstaunte Augen und nickte, stieg aber nicht weiter drauf ein. Sie hat ganz fixe Pläne die nächsten Jahre: Eigentumswohnung gekauft, Heirat, KiWu, das volle Programm. Ich fürchte, den Pillenblister jetzt einfach so in den Müll zu werfen, kommt ihrem Kopf vor wie eine Rebellion, die all ihre Pläne bedrohen würde. Hab das Gefühl, ihr Bauch sagt was anderes.

So, meiner Sis hatte ich letzten Sommer mal ein Startpaket geschenkt, sie ist wenigstens schon länger runter von Hormonen, aber dauerverhütet mit Kondomen. Sie sagt, sie hätte keine Zeit zum sich-Einarbeiten.
Meine Mutter fand das ganz faszinierend, als ich ihr die STM skizziert hab.

Also offen ausgelacht oder die üblichen Kommentare musste ich mir zumindest nicht anhören. Aber es zeigt sich mal wieder die magere Verbreitung: man scheint so ziemlich die einzige auf weiter Flur zu sein.

Ich finde es ganz interessant eigentlich, die Reaktionen der anderen zu beobachten!
Als ich zuhause mit dem Thema anfing, konnte mein Freund gar nichts damit anfangen. Mittlerweile versteht er es grob und weiß sogar, dass der Zyklus einer Frau verschiedene Phasen hat
Zu Beginn war er aber sehr unsicher und hat das zb bei seiner Schwägerin (Hebamme) mal anklingen lassen und die meinte, es wäre ja total unsicher. Seine Panik könnt ihr euch sicherlich dann vorstellen. Sie als Hebamme muss es doch wissen!?!? Neee, muss sie anscheinend nicht.
Mit einer Freundin kam ich abends beim Sekt mal darüber ins Gespräch und als ich erzählte, wie spannend ich es finde, meinen Körper erst einmal richtig kennenzulernen und einen ES zu haben, meinte sie doch glatt, "wieso?! Ich Krieg doch jeden Monat meine Tage...Auf den Tag genau sogar! Also hab ich ja auch einen ES!"
Ich hab es nicht weiter versucht zu erklären, aber ich glaube, bei den meisten ist es einfach Unwissenheit über die Wirkungsweise der Pille und daraus resultierend gar keine erkennbare Notwendigkeit etwas zu ändern. Ging mir ja nicht anders, wenn ich ehrlich bin. Bis ich mich näher damit beschäftigte, war mir auch vieles nicht klar.
Ich würde mir einfach wünschen, dass Mädchen wie Jungs viel besser aufgeklärt würden, um sich bewusst für oder gegen eine Art der Verhütung entscheiden zu können. Aber die Pille ist nach wie vor immer noch "das einfachste", zumindest für das gros der Bevölkerung....

Also mein inzwischen Exfreund hat das sehr positiv aufgenommen - war allerdings der Ansicht lieber alles doppelt und 3fach machen zu müssen,
z.b. zusätzlich noch den lh wert im urin zu testen und ein verhütungscomputer ausrechnen zu lassen obs wirklich safe ist was ich mir da zu denke

ein anderer sehr guter freund von mir, dem ich davon erzählt habe, dass ich wegen der zahlreichen nebenwirkungen den verhütungsring absetze, war vollkommen begeistert und hat sich (unabhängig von mir) auch in diesem forum eingelesen, was er mir dann berichtet hat.
War also nicht nötig ihn zu begeistern - er hat dann seiner freundin berichtet, die bisher sehr gut mit der pille klarkommt.
ob sie sie immernoch nimmt weiß ich aber nicht.

seltsamerweise finde ich es am schwierigsten meiner familie davon zu erzählen.
Warum weiß ich selbst nicht so genau - Sex ist nicht so das über was ich mit meiner Mutter rede, was aber nicht heißen soll, dass sie mich nicht aufgeklärt hat oder so

Muss auch mal was Positives berichten. Mein Mann hat vorgestern einer Arbeitskollegin, die seit der Pille Migräne hat, geraten, es doch mal mit NFP zu versuchen. War da mächtig stolz auf ihn.

Ich habe vielen von myNFP erzählt. Manchmal war ich richtig baff wenn eine Frau dachte, sie könne zu jedem Zeitpunkt im Monat schwanger werden oder der Eisprung ist ein bis zwei Tage vor der Periode ääähmmm
Da musste ich jeweils viel Aufklärungsarbeit leisten
Viele fanden es zu unsicher, vielleicht nur weil sie mit dieser Methode nicht anvertraut waren. Ich finde als Frauenarzt/-ärztin sollte man viel offener mit dieser Methode umgehen und es alternativ (sowie für jeden verständlich) den Frauen vorschlagen. Dann würden mehr Frauen zu dieser Methode greifen.
Wieso mit Hormonen vollpumpen, etliche Nebenwirkungen in Kauf nehmen und dann noch Postpill Probleme haben?! von Anfang an gut aufgeklärt sein, im ersten Jahr zusätzlich mit Kondom verhüten, bis man ganz genau weiss wann der ES statt findet und den Körper in und auswending kennt. Mitlerweile kann ich sogar mit der Hand sagen ob meine Temperatur gestiegen oder sogar gesunken ist (bitte nicht nachmachen aber da wir in der KiWu Phase sind, habe ich Angst kurz vor der Periode, dass es wieder nicht geklappt hat. Aus diesem Grund "schaue" ich zuerst mit der Hand auf der Stirn nach bevor ich messe )

Die Haltung der Frauenärzte kann ich gut verstehen. Gestern war auf ORF III eine Doku über Sexualität zu unserer Zeit. Darüber haben sie auch keine Ahnung.

Medizinische Ausbildung ist halt in unseren Breiten beschränkt auf wissenschaftliches Wissen und handwerkliches Können. Empathie und Verbindung zur Natur werden ja als etwas Esoterisches angesehen. Genau wie der Einfluss von Sexualität auf unser Leben und unser Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.

Außerdem: es gibt halt Kohle dafür, Medikamente zu verkaufen.

Meine Mutter konnte mit NFP nix anfange. Mein Freund vertraut mir da komplett. Er lässt sich von mir auch meine Kurve erklären. Aber ich kenne ihn halt so, dass er ein sehr selektives Gedächtnis hat und sich nur Sachen aus dem Büro und Details zu seinen privaten Projekten merkt. Deswegen erkläre ich die Kurve jedes Mal, wenn er sie sich ansieht neu.

Und ansonsten gibt es niemanden, dem ich das erzählen kann. Meine beste Freundin kann schon meinen Kinderwunsch kaum verstehen und die ist ein Pillenfanatiker. Sie nimmt sie durchgehend (ohne Pausen) um ihre Mens zu unterdrücken.