Februarmama1315 hat geschrieben: ↑Donnerstag 22. Dezember 2022, 21:17
Ich bin jetzt auch völlig verunsichert bzgl. der NEM. Am Ende war ich doch Schuld an der FG, weil ich das Q10 abgesetzt habe. Auch komme ich mir gerade irgendwie unfähig vor, da ich es nicht geschafft habe mein Kind zu gebären. Ich glaube ich ziehe mich erstmal hier zurück. Wünsche euch schöne Weihnachtstage
Diese Gedanken sind so fatal und ich glaube, jede von uns hat sie irgendwann nach einer Fehlgeburt oder auch beim Umgang mit den vorhandenen Kindern. Es gibt so viele Möglichkeiten zu handeln, wir wissen im Grunde nicht, was dabei herauskommt. Welche Mittel sollen wir nehmen und wie lange? Man frage 3 Fachleute und bekomme genausoviele Meinungen. Wo sollen wir unsere Kinder zur Welt bringen? Bei Fehlgeburten eine Ausschabung oder abwarten? Sollen wir in einer Situation mit den Kids streng sein oder nachgiebig? Auf eigene Einsicht hoffen oder Druck ausüben?
Ich glaube, der Gedanke an "Schuld" ist sogar manchmal besser zu ertragen, weil wir es dann selbst in der Hand haben. Wir denken: Wenn wir nur xyz gemacht hätten, wäre es gut gegangen. Aber ich befürchte, die Wahrheit ist, wir haben es nicht in der Hand. Wir stehen da wie blöd, sind eben keine Hellseher, können nur im Moment eine Entscheidung treffen, die wir für richtig halten.
Ich finde, das ist schon sehr viel! Trotzdem können wir scheitern. Dieses Akzeptieren, dass Beste zu wollen, alles dafür zu tun, aber es kann trotzdem schiefgehen, das ist extrem hart, ich finde manchmal, noch härter, als in der Kategorie "Schuld" zu denken.
Bei "Schuld" kann man es wenigstens richtig machen. Bei "Alles probiert und ist trotzdem schiefgegangen" - damit komme ich auch ganz schwer klar. Aber ich denke, so ist es.
Okay, damit komme ich auch oft nicht zurecht, weil das Leben so willkürlich ist. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" habe ich mal einen Buchtitel gesehen. Beim Thema später Kinderwunsch könnte das die Überschrift sein. Aber dafür ist ja dieses Forum da, deswegen bin ich auch dabei, weil wir bei allen Unsicherheiten und Fehlschlägen eben nicht allein sind ...
Schuld haben diejenigen, die in der Schwangerschaft Alkohol trinken und das Kind schädigen, obwohl sie von der Schwangerschaft wissen, die Drogen nehmen, die Kinder vernachlässigen, die Schäden verursachen, es wissen und dabei mit den Schultern zucken. Das kann ich mir aber bei keiner hier in unserer Diskussion vorstellen.
Autsch, der Post ist viel länger geworden als gedacht, ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel oder nervig oder so.
Ich weiß noch nicht, ob ich heute und morgen nochmal zum Schreiben komme, auf jeden Fall wünsche ich euch allen frohe Weihnachten!