babsi99 hat geschrieben:
Hab mal ne Studie gesehen, dass die erfolgsrate von iui bei 35 und über 40 sich kaum unterscheiden. Dh die EZ Qualität nimmt gar nicht soooo sehr ab...
das wundert mich ehrlich. belastbare zahlen liefert ja das deutsche ivf-register, wo zentren anonym daten liefern und auswerten lassen.
http://www.deutsches-ivf-register.de/pe ... deweb2.pdf" target="blank
dort ist einhellig eine große diskrepanz zwischen 30, 35 und 40. die meisten zentren bieten inseminationen ü40 gar nicht mehr an, weil sie eher zeitverschwendung sind. mit 35 werden ca. 35% der frauen via icsi schwanger. mit 40 sind es 20% und mit 44 keine 5% mehr.
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ich las damals vor beginn einen artikel, der mich stinkwütend machte. ich ärgerte mich, das betraf nicht mich! ich wurde ja schonmal natürlich schwanger, das klappt wieder!
natürlich hatte der artikel recht, wie das ernüchternde ergebnis der ersten pkd ja auch ergab. aber ich musste reinwachsen in die tatsachen.
Wenngleich hinlänglich bekannt sein müsste, dass Frauen in den 30-igern eine abfallende Fruchtbarkeit aufweisen und es ab 40 ziemlich schwer ist auf natürliche Weise schwanger zu werden, erleben wir in der Kinderwunschpraxis fast täglich Frauen, die dies nicht wahr haben möchten und „möglichst natürlich“ schwanger werden wollen. Die Wahrheit ist aber, dass, so sie es über die letzten 1-2 Jahre regelmäßigen-, ungeschützten Verkehrs mit einem erwiesen fruchtbaren Mann noch nicht geschafft haben, ihnen dies mit nur leichtesten therapeutischen Maßnahmen, wie dem Zyklusmonitoring mit Auslösung des Eisprunges, wahrscheinlich auch nicht gelingen dürfte. Die Empfehlung des Kinderwunschspezialisten, eher nur „versuchsweise“ einige wenige Inseminationszyklen- aber besser bald eine IVF zu machen, wird meist als zu radikal empfunden.
Über die Jahre hat es immer wieder Veröffentlichungen gegeben, die aber zweifelsfrei bewiesen haben, dass die „radikalere Therapie“ die weitaus erfolgversprechendste ist.
Die Aktuelle Arbeit von Dr. Amir Wiser aus Canada „Ovarian stimulation and intrauterine insemination
in women aged 40 years or more”, veröffentlicht bei RBM Online 2012, hat zwar die Schwäche, dass „nur“ 250 Patientinnen verglichen wurden, kommt aber wieder genau zu dem Schluss, dass Frauen >40 nicht mit einfachen Behandlungen unnötig Zeit verlieren sollen.
Von den Patientinnen, die mit Clomifenstimulation und Insemination behandelt wurden, wurde keine schwanger, von denen mit Spritzenstimulation immerhin eine Frau. Bei den Patientinnen der IVF Gruppe (124) wurden aber immerhin 22,6% erfolgreich behandelt.
Selbst bei einer Geburtenrate von (nur) 13-16% sollte also, bei der Planung der Behandlung im Kinderwunschzentrum deutlich früher die IVF gewählt werden, selbst wenn dies Aufwand und hohe Kosten bedeutet.
Eine Erklärung für die weitaus höhere Effizienz der IVF gegenüber den „Beobachtungszyklen” und Inseminationen ist, dass bei Frauen um 40 nur etwa jede 7.-8. Eizelle überhaupt eine normale Chromosomenverteilung aufweist. Da bei der IVF Stimulation mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass zumindest eine „gute“ Eizelle dabei ist und befruchtet werden kann.
http://www.fertilitaet.de/blog/2013/11/ ... 40-jahren/" target="blank