Hallo Mädels,
bei mir hat sich ein bisschen was getan. Sowohl positiv, als auch negativ.
Ich hatte ein sehr gutes Personalgespräch, aufgrund dessen ich zum einen eine Gehaltserhöhung bekommen habe, zum anderen wurde mir signalisiert, dass man mir auch bei einer eventuell anstehenden Familienplanung größtmöglich entgegenkommen würde. (Bei Frauen um die 30 ist das ja irgendwie für jeden Vorgesetzten ein Thema, zumindest im Kopf
).
Das hat mich schon einmal sehr beruhigt, was die Auswahl des Zeitpunktes für den „finalen Start“ angeht.
Gesundheitlich hat sich leider nichts verbessert durch den Mönchspfeffer.
Zwar habe ich fast keine Spottings mehr vor der eigentlichen Mens, dafür geht die dann mal direkt ab Tag 25 in die Vollen.
Ich überlege, mal direkt mein Vitamin B zu nutzen und das in der Klinik abklären zu lassen, bevor das alles gemacht werden muss, wenn es ernst wird.
Weiterer negativer Punkt:
Mir gehen die Nerven flöten.
Ich habe erst überlegt, ob ich das hier reinschreiben soll, weil der eigentlich „Anlass“ irgendwie echt peinlich ist.
Aber dann dachte ich mir, dass wir ja alle ungefähr in der gleichen Lebenssituation sind, in der man sich auf einige sehr wichtige Dinge festlegt.
Also ist es hier vielleicht doch ganz richtig angebracht.
Zum Hintergrund. Mein Mann und ich sind zehn Jahre zusammen, seit letztem Jahr verheiratet.
Wir haben schon ganz zu Anfang unserer Beziehung einiges durchstehen muss, mit 19 und 25 Jahren.
Ich will nicht näher darauf eingehen, um meine Anonymität zu wahren, um es aber kurz zu umreißen sei gesagt, dass der Tod und die vorherige Krankheit meines Vaters nicht das schlimmste waren.
Es war alles in meiner Familie begründet, mein Mann war mir immer eine Stütze. Und die Beziehung war dadurch schon etwas sehr besonderes.
Gerade auch, weil man ihn erst nicht akzeptiert hat, es hatte etwas von „wir zwei gegen den Rest der Welt“.
Aber, wie sollte es anders sein, es kippte irgendwann, Liebe hält nicht allem Stand.
Wir haben uns aber immer wieder zusammengerauft. Und eigentlich ist mir klar, dass er der Richtige ist.
Ich neige nur generell dazu, immer alles anzuzweifeln und zu hinterfragen „kommt da nicht vielleicht doch noch mehr?“ , „willst du das wirklich so?!“
Das hat noch nichtmal was mit anderen Männern oder Flirts zu tun, eher mit der gesamten Lebenssituation.
Vor zwei Jahren war ich kurz davor, alles hinzuwerfen und nach Afrika zu gehen.
Somit ist die Tatsache, dass ich mir jetzt Kinder vorstellen kann, echt schon ein Fortschritt für mich, weil ich es endlich mal schaffe, mich auf etwas festzulegen.
Nun gab es aber einen Anlass, der alles wieder in Frage gestellt hat, was wie gesagt echt peinlich ist, man ist doch keine 15 mehr!!!
Kennt jemand von euch die Diana Galbdon Bücher, bei denen die Protagonistin durch Steinkreise in Schottland in die Vergangenheit reist sich dort neu verliebt und die Jakobitischen Aufstände miterlebt? (sehr kurzgefasst)
Das ganze ist jetzt als Serie verfilmt worden und ich verschlinge das gerade, wie die Bücher auch schon.
Und wenn ich dann diese innigen Szenen zwischen den zwei Protagonisten sehe denke ich mir immer:
Sowas willst du eigentlich mal wieder haben. Gemeinsam für etwas kämpfen, eine Einheit sein.
Nicht jeden Tag über Umbau und Arbeit sprechen und sich im Alltagsstress kaum sehen.
Alles in mir weiß natürlich, dass das ein gottverdammter Roman ist und die Realität eben bei so ziemlich jedem anders aussieht, zumindest wenn die rosarote Brille weg ist.
Aber ich zweifle trotzdem wieder viel seit dem Wochenende, da wir uns gerade auch echt in einer schlimmen Phase befinden und echt nicht wenig streiten
Wir haben zum Beispiel eh schon ganz unterschiedliche Schlafgewohnheiten, ich muss und will früh ins Bett – gegen 22.00h- mein Mann schläft vor dem Fernseher ein und kommt dann erst spät ins Bett. Ich hasse es, allein im Bett zu sein, schlafe dadurch auch unruhig. Ferner kann diese „Schlafhygiene“ auch für ihn nicht gesund sein. Wenn ich ihn dann nachts wecke, damit er eben nicht erst um 04.00h früh ins Bett kommt oder ggf. gar nicht, eskaliert es ständig. Gerade weil mein Mann nun in der Bauphase noch abgespannter ist.
Hinzukommt, dass ich aus den kurz angerissenen schwierigen Phasen vor zehn Jahren eine Phobie vor dem Tod beibehalten habe.
Ich habe zum einen generell Angst vor dem Tod, und eben auch, dass ich in dem einen Leben, dass ich habe, immer die falschen Entscheidungen treffe.
Losgelöst hiervon, kennt ihr diesen grundsätzlichen „Entscheidungsängste“? Habt ihr auch schon einmal solche Phasen gehabt- und wenn ja, wie seid ihr hindurch gekommen?