Knallkopf, Tütchen, das tut mir leid. Nur zu gut kenne ich die Enttäuschung, wenn die Mens wieder einsetzt, obwohl man scheinbar alles richtig gemacht hat. Noch vor ein paar Monaten war ich mir sicher, dass es sofort klappen muss, wenn man nur das Herz richtig setzt. Jetzt weiß ich es besser
Bei mir ist die Enttäuschung am Menstag riesig, doch bereits einen Tag später schaue ich nach vorne
Gehört dieses Hoffen nicht auch zum Kinderwunsch? Ist es nicht gerade diese Hoffnung, die uns unsere Sehnsucht nach dem Baby im Arm vor Augen führt? Es liegt nur an uns, diesen Drahtseilakt zwischen Hoffnung und Enttäuschung auf ein gesundes Maß zu bringen. Die Enttäuschung darf nicht in eine Depression oder was auch immer umschlagen. Das kann ja auch schnell passieren.
Ich habe letzten Zyklus nach der 1hM aufgehört zu messen, weil ich gehofft habe, das ganze ruhiger angehen zu können. Ich konnte zwar besser durchschlafen, weil ich nicht immer wieder auf den Wecker schaute, ob es schon an der Zeit ist, zu messen, das Thema als solches hat mich aber nicht losgelassen. Als ich dann in diesem Zyklus zur Heilpraktikerin bin, sagte sie mir, es sei schade, dass ich die zweite ZH nicht gemessen hätte, da gerade diese sehr spannend sei. An ihr könne man gut erkennen, ob die Lutealphase stabil sei. Deshalb wird diesen Zyklus wieder fleißig gemessen
Was mir in letzter Zeit geholfen hat, mit diesem Hoffen und Bangen besser umzugehen, ist ein Buch mit dem Titel "Gelassen durch die Kinderwunschzeit". Die Autorin stellt zunächst klar, dass es völlig normal ist, dass es einfach etwas dauert, bis das Kind zu einem kommt. Anstatt sich auf die Leere, das Nicht-gelingen zu konzentrieren, sollte man die Hibbelzeit als einen Weg zum Wunschkind hin betrachten. Die Vorstellung, dass sich erst unserer Körper und unsere Psyche auf das Wunschkind und das Wunschkind auf uns einstellen muss, bevor es tatsächlich zur Schwangerschaft kommt, finde ich irgendwie sehr beruhigend. Unser Körper versagt nicht, wenn die Mens wieder eintrudelt, sondern sammelt Kräfte für das Wunschkind. Irgendwie finde ich diese Vorstellung viel schöner und unserem Körper gegenüber respektvoller, als sich nur auf das angebliche Versagen zu beschränken.
Also weiterhin eine WUNDERSCHÖNE Hibbelzeit