chestnut hat geschrieben:Besonders meinte sie nur auf mehrmaliges nachfragen, das keine weiteren Untersuchungen nötig wären weil der Entzündungswert nicht erhöht ist. Ich denke schon dass das ein Hinweis ist, aber nichts genaues, oder?
Naja, was ist denn dieser "Entzündungswert"? Das ist doch total schwammig. Sie muss die Antikörperwerte testen. Vielleicht meint sie die ja? Wenn die in Ordnung sind, dann ist es eine Unterfunktion, wenn nicht, dann muss man eine Autoimmunentzündung vermuten.
Lass dir am Besten den Befund ausdrucken und schau, was getestet wurde. (Solltest du im I-Net nach Referenzbereichen schauen, dann achte auf die Einheiten, die variieren teilweise.) Wenn du dir unsicher bist, kannst du, wenn du die Werte hast, sie auch hier im Forum posten. Hier im Forum habe ich diesbezüglich auch die meiste Hilfe gefunden, weil eben viele Frauen dieses Problem haben und sie bei der Einordnung helfen. (Irgendwo gab es auch einen Hashi-Thread und/oder einen, wo SD-Werte diskutiert wurden.)
Ranuncula hat geschrieben:Nach dem Absetzen des Nuvarings vor 7 Monaten habe ich das meiner Ärztin natürlich mitgeteilt, aber an meiner Dosis wurde nichts verändert.. Sie hat mich nichtmal darauf hingewiesen dass da ein Zusammengang bestehen kann! Ich habe da bis jetzt noch gar nicht dran gedacht. Jetzt frage ich mich natürlich ob die Werte tatsächlich passen oder inwiefern die Ärztin mir noch kompetent erscheint..
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Ärzte mit der SD kaum auskennen, ähnlich wie bei dir. Ich sprach meine Frauenärztin auf die SD-Unterfunktion (damals wusste ich noch nicht, dass es ein Hashi ist) an, und sie meinte, das hätte nichts mit der Pille zu tun. Ich sagte meiner Hausärztin, dass ich die Pille absetze, damit mein TSH sinkt, und die meinte nur, ja, das könne sein, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern interessierte sich dafür, ob ich Kinder plane. (Gibt ja keine anderen Gründe, die Pille abzusetzen!
) Meine Hausärztin wusste bis zu diesem Zeitpunkt nichtmal, dass ich die Pille nehme, weil sie mich beim Erstgespräch ein Jahr zuvor NIE nach Vorerkrankungen oder Medikamenten gefragt hatte. Es fand damals gar keine Anamnese statt.
So viel zu "Kompetenz"... Ich vertraue mittlerweile keinem Arzt mehr. Da kommen noch mehr Sachen dazu:
(1) Der PapIV, den ich am MuMu hatte (Krebsvorstufe) und zur Konisation musste, was für mich unheimlich traumatisch war. Da fragte ich meine Frauenärztin, ob das an der Pille liegen könne, und sie meinte Nein, die Ursachen seien unklar. Danach recherchierte ich und fand Studien, die belegen, dass (neben Rauchen) die Pille mit jedem Jahr das Risiko für Gebärmutterhalskrebs steigert und dass ein eindeutiger Zusammenhang zur Pille besteht. Insbesondere bei Frauen, die die Pille über 10 Jahre einnehmen (wie ich) besteht ein enormes Risiko für Zellveränderungen am MuMu. Seit den 70ern (!!!) ist bekannt, dass Östrogengabe (Pille oder um die Wechseljahre hinauszuzögern) Gebärmutterhalskrebs fördert. Auch da wieder... Desinformation durch meine FÄ, überhaupt keine Aufklärung!
(2) Depressionen... und zwar ganz schlimm über Jahre, wodurch ich viele Freunde verlor und teilweise Selbstmordgedanken hatte. Mehrere schlimme Jahre, die ich niemandem wünsche. Zuerst dachte ich, es sei die SD, weswegen ich überhaupt erst auf Unterfunktion checken ließ und so (durch meine eigene Initiative!) überhaupt erst erkannt wurde. Aber auch durch das L-Thyrox gingen die Depressionen nicht weg. Nach der Konisation habe ich die Pille abgesetzt, und ZACK - wie ausgewechselt. Plötzlich keine Depressionen mehr, ich bin fröhlich, ausgeglichen und irgendwie auf einmal mit mir im Reinen... Das lag also auch an der Pille. Auch eine Nebenwirkung, die kaum jemand erwähnt und die auch keiner wirklich abklärt. Mich wollten alle nur zum Psychologen schicken, der dann vergebens an mir herumtherapiert hätte.
Cylina hat geschrieben:Kann mich erinnern, dass mir damals bei der erstmaligen Verschreibung ausführlich erklärt wurde, wie die Einnahme funktioniert (also was tun, wenn mal vergessen, etc. pp.), aber auf Hinweise an irgendwelchen potentiellen Neben- oder Nachwirkungen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.
Genauso sieht's aus. Wenn überhaupt gewarnt wird, dann wegen des Thromboserisikos. Alles andere fällt unter den Tisch. Und wenn, dann findet die Aufklärung nur einmal zu Beginn statt, also bei mir als ich 14 oder 15 war... Da interessieren einen Risiken nicht wirklich, ich bin mir aber sicher, außer Einnahmeregeln und Thrombose nichts gesagt bekommen zu haben. Dann nimmt man 13 Jahre ein Präparat und bekommt es immer wieder ohne Nachfragen/Evaluation easy-peasy verschrieben. Ich hatte in der Zwischenzeit eine neue Frauenärztin und selbst beim Wechsel hat die neue Ärztin NIE nachgefragt oder mal ein Aufklärungsgespräch geführt. In der Packunsbeilage der Pille einer Freundin von mir (weiß die Marke gerade nicht mehr) steht sogar, dass das Präparat nicht länger als 10 Jahre eingenommen werden soll. Die verschreibenden Ärzte erwähnen das nicht...
So, sorry, dass ich mich hier so auskotze.
Aber ich finde den Umgang einfach skandalös! Und ich finde auch, dass man das nicht oft genug erzählen kann, damit so viele Frauen wie möglich davon erfahren und ihre Freundinnen, Töchter, Schwestern sensibilisieren.