Das war eher eine generelle Frage, wie ich damit dann umgehe, weil wirklich nichts zu sehen war, bis auf dieser eine Pfropfen. Da hab ich mich gefragt, ob da meine Hormone wirklich akut am arbeiten sind oder ob es sich da nicht eher noch um ein "Überbleibsel" von vorheriger guter Qualität gehandelt hat...sonst wäre doch mehr als dieser eine Propfen zu sehen?!
Krachbum hat ja schon etwas dazu geschrieben. Ich möchte etwas allgemeines dazu schreiben/ ergänzen.
Wir halten nochmal fest: Die symptotermale Methode ist deshalb so sicher, weil sie zwei völlig voneinander unabhängige Merkmale auswertet: Den ZS/MUMU und die Temperatur. Deshalb kann sie - entgegen def landläufigen Meinung - auch von Frauen mit sehr unregelmäßigen Zyklen (z.B. bei PCOS, in den Wechseljahren, etc.) angewandt werden. Es sind explizit diese zwei Merkmale. Andere "Symptome" wie Mittelschmerz oder auch die Zykluslänge werden nicht berücksichtigt.
Bezüglich der "Überbleibsel" - ja, es kann sein, dass das Ganze ein Überbleibsel ist, theoretisch. Aber wo ziehst du da die Grenze? Es kann auch sein, dass einfach so mal ein kleiner Propfen rauskommt (bei mir ist das z.B. so. Ich habe auch mal s+, dann einen Propfen und am nächsten Tag wieder S+. Das wäre sehr viel Spekulation. Und die Grenzen wären sehr "schwammig" (was ist jetzt noch richtiges s+, was wieder schlechter?). Genau deshalb gibt es bei NFP klare Regeln, was einen Schleimumschwung ausmacht: Nämlich dann, wenn ich an einem Tag nur noch die schlechtere Qualität finde, dann trage ich auch S ein, alles davor ist halt noch die bessere Qualität. Um eben einen klaren Anhaltspunkt zu haben, wenn der Schleim ganz sicher nicht mehr S+ ist. Sonst wäre da sehr viel Interpretation mit drin. Deine Temperatur steigr vermutlich auch nicht immer erst am nächsten Morgen an. Vermutlich könnte ich auch schon am Abend zuvor einen Temperaturanstieg feststellen, wenn der Eisprung z.B. mittags war. Aber so gibt es eben klare Regeln und die machen das Ganze praktisch anwendbar. Andernfalls würde die Verhütungssicherheit massiv darunter leiden. Ist schwer zu verbalisieren, was ich meine.
Ähnliches gilt auch für das Auswerten von s als "neue" bestmögliche Kategorie. Provokante Frage: woher weißt, du denn, dass das dein Schleimumschwung war im laufenden Zyklus? Wer sagt dir, dass nicht ein paar Tage später doch noch s+ kommt? Ich nehme die Antwort mal vorweg: 1. "Weil ja die Temperatur auch in der Zeit angestiegen ist" --> in dem Moment betrachtest du das Östrogenanzeichen dann aber nicht mehr unabhängig von der Temperatur, sondern setzt den ZS in direkten Zusammenhang mit dem Anstieg. Das ist nicht regelkonform und damit fällt eine der Säulen die NFP so sicher machen weg, nämlich das Beobachten der Anzeichen unabhängig voneinander.
2. "Weil mein Zyklus/ ein normaler Zyklus doch so und so lang ist - und dann der ZSH/Eisprung ja in etwa um die Zeit gewesen sein MUSS". Damit bringst du dann, ohne es zu merken, eine weitere Variable in die Auswertung mit rein, nämlich die Zykluslänge. Diese wird aber für eine NFP-Auswertung eigentlich nicht berücksicht (wenn dann nur ergänzend betrachtet, um zu schauen, ob das Ganze plausibel ist). Das ist meiner Beobachtung nach der häufigste Fehler, den Frauen mit regelmäßigen Zyklen machen. Wenn dein Zyklus unberechenbar ist, kann dir das nicht passieren, da zählt dann nur das, was de facto da ist. Und de facto hattest du mit S noch keinen SH, wenn deine individuelle beste Qualität eigentlich S+ ist. In der Rückschau kann man dann vll spekulieren, aber nicht, wenn du noch im Zyklus steckst. Denn wenn du nur das Östrogenanzeichen beobachtest, hattest du noch keinen Eisprung (gemessen an diesem Zeichen). Genauso würde es mich stutzig machen, wenn meine Temperaturkurve nicht ihr übliches HL-niveau erreicht. Auch wenn der Schleimumschwung dann perfekt wäre. Weil man die beiden Anzeichen losgelöst voneinander betrachtet und es in einem Zyklus mehrere Schleimhöhepunkte geben kann.
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen anschaulich beschrieben. Weiß nicht, ob man meinen Gedanken folgen kann