Anirahtak hat geschrieben:Ich hätte nämlich tatsächlich gedacht, dass evtl. die orale Messweise einen Anstieg und HL hätte verschleiern können.
Das kann natürlich schon passieren, aber ich würde in dieser Kurve dafür erstmal keinen Anhaltspunkt sehen. Möglich wäre es zwar, aber da die Temperatur eigentlich in keiner Weise ein Ansteigen anzeigt, sieht's für mich auch nicht nach Eisprung aus. Schwieriger wäre es wohl, wenn die Kurve z.B. augenscheinlich biphasisch verläuft, aber nach den Regeln nicht ausgewertet werden kann.
Die Leseempfehlung meine ich auch nicht böse. Es zeigt sich nur oft, dass theoretisch erworbenes Wissen zu NFP bei der praktischen Anwendung nochmal auf eine harte Probe gestellt wird. Da zeigt sich am Ende, wieviel man tatsächlich schon verinnerlicht hat. Das ist aber auch nicht schlimm, sondern am Anfang völlig normal.
Ich schlage heute noch ab und an Sachen nach, einfach, weil sie bisher nie auftraten oder weil sich manche Fragen auch erst mit der Zeit ergeben. Der eigene Zyklus kann einen ab und an noch überraschen, auch wenn man denken mag, man hätte da doch schon alles erlebt.
Zu deinen Fragen: Es gab sehr wahrscheinlich keinen Eisprung, weil dafür die Auswertungsregeln nicht erfüllt sind. Mehr Informationen hierüber bekommst du über den Reiter "Wie wurde ausgewertet" unter deiner Kurve. Das gibt auch erste Anhaltspunkte, wenn man sich z.B. fragt, warum (noch) keine Hochlage, HiLi, ehM, kein SH etc. angezeigt wird.
Weißt du, welche Auswertungsregel ich meine?
Dass kein Eisprung ausgewertet wurde, sehe ich nicht grundsätzlich darin begründet, dass du oral misst. Das kann natürlich sein (s. Ani), muss aber nicht. Nach Absetzen der Pille kann es bis zu einem Jahr dauern, bis sich der Zyklus wieder reguliert hat. Anovulatorische Zyklen, verkürzte Hochlagen und Zwischenblutungen sind da nicht selten, aber auch nicht zwangsläufig ein Grund zur Sorge. Das Problem bei anovulatorischen Zyklen ist, dass man zum Einen nie weiß, dass man diesen Zyklen einen hat und zum Anderen, dass man nicht absehen kann, wie lange er dauern wird. 22 Tage klingen natürlich erstmal kurz, wenn man den "Standard" von 28 Tagen im Ohr hat. Es ist aber durchaus nicht unüblich, dass die Zykluslänge schwankt. Das tut sie z.B. auch, wenn man vorher nicht hormonell verhütet hat. Die Zykluslänge alleine sagt erstmal nicht viel aus, relevanter später ist z.B. eher die Anzahl an Tagen in der Hochlage, da sie dir Aufschluss darüber geben kann, ob hormonell alles in Ordnung ist. Auf anovulatorische Zyklen trifft das erst zu, wenn man diese regelmäßig bei sich beobachtet. Ab und an ist das bei jeder Frau auch einmal normal, hatte ich auch schon einmal. Demnach: Auch ein längerer Zyklus kann anovulatorisch sein. Und natürlich kann es sein, dass der nächste Zyklus viel länger wird, muss aber auch nicht. Das kannst du jeweils erst im Nachhinein eindeutig sagen. Bei NFP gilt aber, dass nach 12 ausgewerteten! Zyklen das System als halbwegs stabil gilt.