-V- hat geschrieben:Du bist ja bisher hormonell den Weg Pubertät - Pille - Schwangerschaft - Mirena - Stillzeit gegangen. Wirklich Zeit, in der sich dein Zyklus ohne Hormone einpendln konnte, gab es bisher nicht. Gerade in der Stillzeit sind kürzere Hochlagen überhaupt nicht ungewöhnlich.
Das sehe ich ganz genauso! Ich finde es auch ehrlich gesagt etwas schade, dass du es so siehst, dass dein Körper einfach nicht das macht, was er gerade in deinen Augen soll, ohne, dass du ihm jemals die Gelegenheit gegeben hättest, sich hormonell normal einzustellen.
Nach der Pille (insbesondere nach so langer Einnahmezeit) sind stark verlängerte Zyklen überhaupt keine Seltenheit, wie auch hier im Forum immer wieder mitzubekommen ist. Es kann sogar bis zu einem Jahr dauern, bis überhaupt die erste richtige Mens nach der Pille eintrudelt (das war bei mir selbst damals so und ein Jahr ist auch in N&S als die längste beobachtete Phase der PostPill-Amenorrhoe verzeichnet). Bei den meisten Frauen haben sich nach einem Jahr aber die Zyklen insgesamt schon wieder etwas eingependelt. Bei mir (und bei vielen anderen hier im Forum) war das aber noch nicht mal dann der Fall - es brauchte einfach noch etwas mehr Geduld. Und ich hatte die Pille keine 5 Jahre genommen.
gumseli83 hat geschrieben:Die SS hat ja bereits positiv gewirkt.
Ja, wahrscheinlich, weil dein Körper in dieser Zeit die synthetischen Hormone abbauen konnte oder er zumindest wieder in einen natürlichen Ausgangszustand kam. Die Nachwirkungen hormoneller Verhütung sind in den seltensten Fällen irreversibel. Das als Argument für Clomifen zu sehen, finde ich äußerst gewagt. Clomifen ist ein ziemlicher Klopper und alles andere als nebenwirkungsfrei. Es werden sogar einige sehr heftige Risiken (inkl. Krebs- und ich glaube auch Fehlbildungsrisiko) für Mutter und Kind diskutiert, mal abgesehen von der Gefahr, dass zu viele Follikel heranreifen und somit immer Kontroll-US nötig sind, um Mehrlingsschwangerschaften zu verhindern). Das einer Frau anzubieten, die noch stillt, weil ihre Hormone so "flach" wären, finde ich wahnsinnig unprofessionell - auch wenn es nur einen Zyklus angewandt werden soll. Prolaktin unterdrückt nunmal die für den Zyklus verantwortlichen Hormone - sonst würde bei vollstillenden Frauen nicht meist der gesamte Zyklus (oder zumindest die Eisprünge oder sonst eben ausreichend lange Hochlagen) ausbleiben. Ehe nichts anderes im Raum steht, ist definitiv davon auszugehen, dass die kurzen Hochlagen und die dafür verantwortlichen niedrigen Hormonspiegel am Stillen liegen. Ich fände es zwar auch schade abzustillen, aber wenn ich mir dringend eine erneute Schwangerschaft wünschen würde, würde ich es in Erwägung ziehen (auch, da durch das Stillen zusätzlich die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert werden kann). Anschließend gilt es aber nochmal zu schauen, wie schnell dein Hormonhaushalt sich eben auf die neue Situation einstellt - auch hier wäre eher etwas Geduld und Verständnis für deinen Körper angebracht, nach dem, was er in der Hinsicht schon alles mitgemacht hat, als die direkte Erwartungshaltung, dass dann aber alles sofort zu funktionieren hat. Wenn dann wirklich alles sofort klappt wie am Schnürchen, was ja auch nicht unwahrscheinlich ist, um so besser.
Falls es dich interessiert: ich stille noch 3 Mal in 24Std. und habe 410 Tage auf meine erste Mens PostPartum gewartet, die nach 8 Tagen HL auch endlich kam. Daher habe ich aus eigenem Interesse erst vor Kurzem auch in anderen Foren quergelesen zum Thema kurze HL in der Stillzeit. -V- hat Recht: das geht so vielen Frauen so, dass ich es als absolut normal bezeichnen würde. Nun ist mein neuer Zyklus schon 3 Wochen alt und noch kein Eisprung in Sicht (nur dass mich das mangels KiWu zum Glück gerade nicht stört).
Habt ihr denn noch mal ein Spermiogramm machen lassen? Wenn das dauerhaft sehr schlecht wäre, würde das meine obigen Ausführungen zum Thema Clomi&Co. natürlich in ein anderes Licht rücken... Allerdings hat es ja schon einmal geklappt.
Ich habe das übrigens nicht geschrieben, um dich zu belehren oder deine Beschwerden kleinzureden (ich weiß, klingt so), sondern um dir zu sagen, dass mit deinem Körper alles stimmt (Stichwort "Wenn der Körper sich nicht an die Regeln hält..."), und um deine Zyklusabläufe etwas ins Verhältnis zu setzen. Hab etwas Vertrauen! Ich drücke dir die Daumen. Alles Gute
